In den Niederlanden, Den Haag, haben Umweltschützer gestern, Mittwoch 26. Mai, vor Gericht einen Sieg gegen den Ölkonzern Shell errungen: Der Konzern, der seinen Hauptsitz ebenfalls  in Den Haag hat, muss seinen CO2-Ausstoß bis 2030 deutlich reduzieren. Der Richterspruch könnte einen bedeutenden Präzedenzfall schaffen. erklärte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag Oliver Krischer gegenüber Umwelt- und Energie-Report.

"...das Shell-Unternehmen trage mit seinem Geschäft zu den "schlimmen" Folgen des Klimawandels bei ...!!!
“…das Shell-Unternehmen trage mit seinem Geschäft zu den “schlimmen” Folgen des Klimawandels bei …!!!

Das Den Haager Urteil  „… ist vergleichbar mit dem kürzlich gefällten Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, nur dass diesmal nicht eine Regierung, sondern ein Konzern zum Umsteuern verpflichtet wird. Die Gerichte zwingen mit ihren Entscheidungen die trägen Regierungen in Sachen Klimaschutz immer mehr zum Handeln“, urteilt Krischer.

Und er bilanziert weiter das Verursacherprinzip bei der Klimakrise sei  jetzt erstmals strikt angewandt worden. „Das ist enorm wichtig und wird viele Firmen in ganz Europa unter Druck setzen, die ihr Geld rund um die fossilen Brennstoffe Öl und Kohle verdienen“, so der stellvertretende Grünen Fraktionsvorsitzende.

Und er fordert weiter nach dem Urteil müsse es jetzt darum gehen, „…dass nicht nur Shell in die

Verantwortung genommen wird, sondern dass das Verursacherprinzip auch auf andere ähnliche

"... die Gerichte zwingen die Regierungen in Sachen Klimaschutz immer mehr zum Handeln ... " , Oliver Krischer ; Foto: Stefan Kaminski
“… die Gerichte zwingen die Regierungen in Sachen Klimaschutz immer mehr zum Handeln … ” , Oliver Krischer ; Foto: Stefan Kaminski

Konzerne ausgedehnt wird. Diese Transformationsaufgabe muss europäisch geregelt werden.“

Die  Richter in Den Haag haben gestern entschieden das Shell-Unternehmen trage mit seinem Geschäft zu den “schlimmen” Folgen des Klimawandels für die Bevölkerung bei und sei “verantwortlich” für enorme Mengen an ausgestoßenen Treibhausgasen. „Das Urteil gegen den Ölmulti Shell ist historisch“, kommentierte auch Olaf Bandt, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Zum ersten Mal in der Geschichte wurde ein Konzern verpflichtet, seiner Verantwortung für die Klimakrise gerecht zu werden und seine Emissionen radikal zu reduzieren.“

Umwelt- und Energie-Report wird in der Sache weiter berichten, auch über die Antwort von Shell auf den Richterspruch. Sie liegt der Redaktion vor.