„Leuna ist ein Paradebeispiel für die Umsetzung von bundespolitischen Beschlüssen, wie etwa der Nationalen Wasserstoffstrategien, auf kommunaler Ebene“,lobte am vergangenen Donnerstag, 29. April, die Agentur für erneuerbare Energien (AEE) die Stadt und  zeichnete sie als Energie-Kommune des Monats aus.

"... und dem Willen, die ökologische Transformation zu beschleunigen ..."; Robert Brandt
“… und dem Willen, die ökologische Transformation zu beschleunigen …”; Robert Brandt

In der anlässlich dieses Aktes gesungenen Lobeshymne hieß es auch: „…Die Stadt Leuna kennt ihre drei größten Treibhausgasemittenten: Industrie, Verkehr und private Haushalte. Um die Treibhausgasemissionen zu senken, packt die Kommune alle drei Verursacher gleichermaßen an.“

Mit Innovationskraft und dem Willen, die ökologische Transformation zu beschleunigen, gehe die Region wichtige Schritte auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft – Hand in Hand mit der Industrie“, urteilte  Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE.

Mit über 10.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 318 Millionen Euro im Jahr 2018 ist der Chemiestandort das industrielle Zentrum in Mitteldeutschland – und einer der größten Emittenten von Treibhausgasen. Doch, so die AEE, in Leuna werden relevante Prozesse weiter optimiert und neue Fertigungstechnologien für Elektrolyseure in Richtung Großserie sowie die Entwicklung innovativer Systemkomponenten unter realen Bedingungen getestet.

Bis 2022 sollen zwei Pilotprojekte erproben, wie im großindustriellen Maßstab möglichst effizient grüner Wasserstoff produziert werden kann. Bei Fertigstellung im Jahr 2022 werde die Anlage in Leuna voraussichtlich die weltweit größte ihrer Art sein, prognostiziert die AEE. Allein in dieser Anlage soll zukünftig genug Wasserstoff produziert werden, um bis zu 600 Brennstoffzellen-Busse für ein Jahr mit Wasserstoff zu versorgen. Eine zweite Pilotanlage, die bereits in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen soll, soll gemeinsam mit dem Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse (CBP) sowie dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) die Produktion von grünem Wasserstoff ebenfalls weiter erproben und so beispielsweise für Power-to-X- oder Power-to-Liquid-Projekte genutzt werden.

Der Verkehr in der Kommune mit den größten Endenergiebedarf. Die Stadt hat in den letzten Jahren mit dem Aufbau einer städtischen Ladeinfrastruktur begonnen: mit Ladesäulen auf dem Parkplatz der lokalen Sporthalle, der Schwimmhalle, dem Gesundheitszentrum sowie dem Einkaufspark. Ziel ist die flächendeckende Versorgung von Leunaer  Bürger*innen und Pendler*innen mit öffentlichen Ladestationen durch die Stadt in Zusammenarbeit mit dem lokalen Energieversorger. Gleichzeitig soll die städtische Flotte nach und nach auf E-Mobilität umgestellt werden.

Die AEE hebt in ihrer Lobeshymne  hervor, mittels konsequenter energetischer Sanierungen der städtischen Wohn- und Gewerbeflächen, würden bereits heute jährlich zirka 630 Tonnen CO2 in Leuna eingespart. In diesem umfassenden Stiel soll es in der Stadt weiter vorangehen .