„Zu den Schwerpunkten einer gut durchdachten Hochwasser- und Gewässerschutzpolitik muss künftig gehören, die Auswirkungen von Extremwetterereignissen abzumildern“, forderten  der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am vergangenen Freitag, 06. August, in einem gemeinsamen Thesenpapier  zu den aktuellen Hochwasserereignissen.

"... die Auswirkungen von Extremwetterereignissen abmildern ...";
“… die Auswirkungen von Extremwetterereignissen abmildern …”;

Die beiden Organisationen in dem  gemeinsamen Thesenpapier neue Strategien im Umgang mit Extremwetter-ereignissen: Im Vordergrund steht dabei, den Wasserrückhalt in der Fläche zu verbessern, die Flächenversiegelung zu stoppen und den Flüssen wieder mehr Raum zu geben!  Zu diesem Zweck seien vorhandene Drainagen und Entwässerungsgräben möglichst zurückzubauen und die Flüsse wieder mit den Auenflächen zu verbinden.

„Eine naturnahe Aue nimmt in Hochwasserperioden Wasser wie ein Schwamm auf und gibt es bei niedrigeren Wasserständen langsam an den Fluss zurück. Durch die Wiedervernetzung der Flüsse mit der Flussaue wird im Fall eines Hochwassers zudem der Eintrag von Nähr- und Schadstoffen in nachfolgende Gewässer gesenkt“, betonte  DNR-Geschäftsführer Florian Schöne und wiederholte damit eigentlich längst bestätigte Erkenntnisse, deren Umsetzung jedoch das Wichtigste ist.

Nach Überzeugung von DNR und BDEW müssten ferner Gefahrgüter und Schadstoffquellen wie Ölheizungen in Hochwasserrisikogebieten beschleunigt ausgetauscht und Hochwasserrisikokartierungen auch an kleinen Gewässern vorgenommen werden. „Eine vollständige Umsetzung der entsprechenden EU-Richtlinie unter Einbeziehung der vorzulegenden Hochwassermanagementpläne ist zum Schutz von Bevölkerung und Umwelt dringend erforderlich“, so Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser.

Angesichts der Hochwasserkatastrophe sei darüber hinaus die Nationale Wasserstrategie der Bundesregierung zu überprüfen und um konkrete Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu ergänzen. Hierzu gehöre auch die Durchführung von Sensibilisierungskampagnen zum Schutz vor Hochwasser sowie die Einrichtung von Regenwasseragenturen, um Länder und Kommunen bei der Umsetzung einer nachhaltigen Wasserstrategie zu unterstützen. „Wir brauchen jetzt eine gemeinsame Initiative von Bund und Ländern, um die Hochwasser- und Gewässerschutzpolitik fit zu machen für die Herausforderungen zunehmender Extremwetterereignisse“, sind sich  die beiden Organisationen in ihrer Einschätzung einig.