Am vergangenen Donnerstag, 09. September,  hat die Bundesnetzagentur die diesjährigen Ausschreibungsergebnisse für die Windenergie auf See veröffentlicht. Ausgeschrieben wurde ein Volumen von 958 Megawatt verteilt auf drei Flächen in Nord- und Ostsee. Der Höchstwert für die Ausschreibungen wurde im Vorfeld auf 7,3 ct/kWh festgelegt. Für alle drei Flächen betrug der Zuschlagswert 0 ct/kWh.

"....Erneuerbaren-Ausbau besonders kosteneffizient realisiert werden kann  ...!" Kerstin Andreae bild BDEW
“….Erneuerbaren-Ausbau besonders kosteneffizient realisiert werden kann …!” Kerstin Andreae bild BDEW

„Die Ergebnisse zeigen: Ausschreibungen sind ein Instrument, mit dem der dringend notwendige Erneuerbaren-Ausbau besonders kosteneffizient realisiert werden kann“, urteilte anschließend Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung . Und sie betonte auch noch mal die Offshore-Windenergie sei ein unverzichtbarer Bestandteil der klimaneutralen und jederzeit sicheren Energieversorgung der Zukunft.

Da es mehrere 0-Cent-Gebote gab, wurde in der aktuellen Ausschreibung in zwei Fällen per Losverfahren darüber entschieden, wer einen Zuschlag für den Bau eines Offshore-Windparks erhält. Kerstin Andreae dazu: „Wir weisen an dieser Stelle erneut darauf hin, dass ein Entscheid per Losverfahren für die Branche nicht tragbar ist. Wir brauchen perspektivisch die Fortentwicklung der Fördersystematik hin zu Contracts for Difference (CfD) in Form der symmetrischen Marktprämie – unter anderem auch, um solche Situationen zukünftig zu vermeiden !“

Aus Sicht des BDEW markieren die Ausschreibungen den Start für einen notwendigen ambitionierten Ausbau in dieser Dekade. Und der Verband betont dieser Ausbau sei dringend erforderlich, „…denn erstmals seit mehr als zehn Jahren wird es im laufenden Jahr in Deutschland keinen Zubau bei der Windenergie auf See geben. Dies ist nicht Ausdruck mangelnden Interesses oder fehlender Investitionsbereitschaft der Branche, sondern eine Folge von politischen Entscheidungen wie etwa dem Ausbleiben von Sonderausschreibungen zur Nutzung verfügbarer Anbindungskapazitäten!“ Kerstin Andreae weist  auch noch mal darauf hin der BDEW  habe dies bereits 2018 gefordert.

Um einen stetigen Zubau im Bereich der Windenergie auf See zukünftig zu gewährleisten, empfiehlt der BDEW  eine Entzerrung der ausgeschriebenen Kapazität. So sollte für den Zeitraum 2030 bis 2040 ein Zubau von mindestens 2 Gigawatt pro Jahr angestrebt werden. Perspektivisch sind für die Windenergie auf See jedoch höhere Ausbauziele und eine Ausweitung der Flächenkulisse erforderlich. „Letztere kann zum Beispiel durch ein entschlossenes Vorantreiben des Konzeptes der Ko-Nutzung von Flächen verfolgt werden“, erklärt die BDEW-Spitzenfrau.