Im Dezember startet Die E.ON-Tochter Avacon mit der Beimischung von Wasserstoff in einem Erdgas-Teilnetz in Sachsen-Anhalt.  Das gab das Unternehmen am gestrigen Donnerstag, 28. Oktober, bekannt.

"...dass unsere Netze Grünes Gas sowohl effizient als auch in relevanten Mengen aufnehmen können..."; Dr. Stephan Tenge, bild avacon
“…dass unsere Netze Grünes Gas sowohl effizient als auch in relevanten Mengen aufnehmen können…”; Dr. Stephan Tenge, bild avacon

Stufenweise werden dem Erdgas in der kommenden Heizperiode bis zu 20 Prozent Wasserstoff zugefügt. Das Gemeinschaftsprojekt von Avacon und dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) soll zeigen, dass es technisch möglich ist, Wasserstoff zu einem deutlich höheren Prozentsatz als bislang in den Technischen Regeln des DVGW vorgesehen, in ein existierendes Gasnetz einzuspeisen.

Geräte und Anlagen müssen, nach Darstellung des Konzerns,  für diesen Prozess nicht verändert werden. Die Ergebnisse des Projektes sollen  als Vorbild für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Gasverteilnetzen.  Laboruntersuchungen zeigen, dass viele Geräte in den Haushalten mit bis zu bis 30 Prozent Wasserstoffbeimischung betrieben werden können. Im Rahmen der Zulassung werden alle Geräte mit Prüfgas, das bereits 23 Prozent Wasserstoff enthält, getestet. Diese Laborergebnisse sollen dann im Gemeinschaftsprojekt durch die Erfahrungen aus dem Einsatz in der Praxis untersetzt werden.

Avacon-Technikvorstand   Stephan Tenge erklärte noch mal zum Ziel des Projektes: „ Mit innovativen Projekten wie diesem wollen wir demonstrieren, dass unsere Netze Grünes Gas sowohl effizient als auch in relevanten Mengen aufnehmen können. Damit unterstreichen wir den nachhaltigen Wert der Verteilnetze als Schlüssel für eine CO2-freie Energieversorgung!“  Das  Gemeinschaftsprojekt sieht Prof. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW  als  einen  wichtiger Meilenstein bei der Nutzung von Wasserstoff als wesentlichen  Bestandteil für eine erfolgreiche Energiewende.

Für das Projekt wurde ein Netzabschnitt im Gasverteilnetz von Avacon im Jerichower Land in Sachsen-Anhalt ausgewählt. Dieser eignet sich nach Darstellung von Avacon,  vor allem deshalb, „…weil die dort verbaute Netzinfrastruktur repräsentativ für das gesamte Avacon-Gasverteilnetz ist und die Ergebnisse somit übertragbar sind. Bei dem Netzabschnitt handelt es sich um ein Mitteldruck-Verteilnetz mit rund 35 Kilometern Leitungslänge, von dem etwa 350 Netzkunden mit Erdgas versorgt werden. Mit der entsprechenden Menge an Gasgeräten, die vor allem zur Wärmeversorgung dienen, deckt das ausgewählte Netzgebiet eine breite Gerätetechnik ab.