Die Nutzung erneuerbarer Energien ist in den vergangenen Jahren in allen 27 Staaten der Europäischen Union (EU) gestiegen. Wie das Statistisches Bundesamt (Destatis) am vergangenen Mittwoch, 20. Oktober, bekannt gab, erhöhte sich  im EU-Durchschnitt der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch zwischen 2009 und 2019 von 13,9 % auf 19,7 %.

"... bei nüchterner Betrachtung: ..bei den Erneuerbaren auf Rang 16 in der EU  ..."  ; Peter Altmaier?, bild Steffen Kugler bundesrg
“… bei nüchterner Betrachtung: ..bei den Erneuerbaren auf Rang 16 in der EU …” ; Peter Altmaier?, bild Steffen Kugler bundesrg

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des  am selben Tag stattgefundenen Europäischen Statistiktages weiter berichtete sind die Vorreiter der Energiewende in Nordeuropa zu finden. So deckte Schweden im Jahr 2019 bereits 56,4 % des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien, das war der Spitzenwert in der EU. In Deutschland erhöhte sich der Anteil laut den Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat zwischen 2009 und 2019 von 10,9 % auf 17,4 %. Deutschland lag damit 2019 auf Rang 16 unter den 27 EU-Mitgliedstaaten.

Wenn Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in der jüngsten Vergangenheit auch immer wieder „auf den Putz“ gehauen hat und Deutschland bei Wind auf See oder Grünem Wasserstoff die weltweite Vorreiterrolle zusprach, raten die Zahlen des Destatis doch zu weit mehr Nüchternheit.

Die Destatis gab auch bekannt, dass die Daten  auch  Teil der neuen Themenseite zum EU-Green-Deal im Internetangebot „Europa in Zahlen“ des Statistischen Bundesamtes sind.

Hohe Anteile erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch verzeichneten 2019 neben Schweden auch Finnland mit 43,1 %, Lettland mit 41,0 % und Dänemark mit 37,2 %. In anderen EU-Staaten waren die Anteile weiterhin gering. So spielten regenerative Energiequellen 2019 unter anderem in Luxemburg (7,0 %), Malta (8,5 %) und den Niederlanden (8,8 %) eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.

In Deutschland war der Anteil mit 17,4 % etwas niedriger als in Italien (18,2 %) und etwas höher als in Frankreich (17,2 %). Der Bruttoendenergieverbrauch umfasst den Energieverbrauch der Endverbraucher (Industrie, Verkehr, Haushalte usw.) zuzüglich des Eigenverbrauchs der Kraftwerke und der Netzverluste bei der Energieübertragung.