Mit H2Stahl geht am größten europäischen Stahlstandort in Duisburg ein Reallabor der Energiewende an den Start, gab am vergangenen Montag, 15. November das Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) bekannt. Das Projekt erprobt den Einsatz von Wasserstoff in der Stahlproduktion, um CO2-Emissionen zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wie es im BMWI-Statement dazu heißt.

"....der Schlüssel für eine grüne Stahlproduktion. .!" Peter Altmaier.; foto bmwi
“….der Schlüssel für eine grüne Stahlproduktion. .!” Peter Altmaier.; foto bmwi

In den kommenden fünf Jahren wollen die Projektpartner , nach Darstellung des BMWI Wasserstoff bei der Herstellung von Roheisen im Hochofen einsetzen. So sollen mittelfristig die CO2-Emissionen um bis zu 20 Prozent reduziert werden. Auch will das Konsortium an weiteren Tests arbeiten, um künftig auch eine vollständig CO2-freie Stahlproduktion zu ermöglichen. Das BMWI fördert das Reallabor der Energiewende mit rund 37 Millionen Euro.

„Wasserstoff ist der Schlüssel für eine grüne Stahlproduktion und für die erfolgreiche nachhaltige Transformation der Branche“, betonte noch mal Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier anlässlich der Bekanntgabe des Projektes und seiner Förderung durch sein Haus.  Und weiter erklärte er Projekte wie das Reallabor der Energiewende H2Stahl gehen erste wichtige Schritte auf diesem Weg „… und tragen dazu bei, dass die deutsche Stahlindustrie nicht nur klimafreundlich wird, sondern auch zukünftig wettbewerbsfähig bleibt. Ich habe mich darum früh dafür eingesetzt, dass Deutschland mit diesen innovativen Ansätzen eine führende Rolle einnehmen kann.“

Am Stahlstandort Duisburg arbeiten an dem Projekt die drei Konsortialpartner von H2Stahl, thyssenkrupp Steel Europe AG, AIR LIQUIDE Deutschland GmbH sowie der VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH. Im laufenden Betrieb soll erprobt werden, wie Wasserstoff Kohle als Reduktionsmittel bei der Roheisenherstellung im Hochofen ersetzen kann. Roheisen ist ein Vorprodukt, das für etwa 70 Prozent des deutschen Stahls genutzt wird. Parallel will das H2Stahl-Team die Direktreduktion demonstrieren. Diese Alternativtechnologie zum Hochofen soll zukünftig mit reinem Wasserstoff arbeiten können. Damit ausreichend Wasserstoff zur Verfügung steht, baut das Konsortium zudem die Pipeline-Infrastruktur vor Ort aus.

Das BMWI erläuterte in seinem Statement zum Projekt: Die Reallabore der Energiewende sind eine Fördermaßnahme des BMWi im 7. Energieforschungsprogramm. Gefördert werden Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die neue Technologien und Lösungen für die Energiewende erarbeiten und unter realen Bedingungen im industriellen Maßstab, also in der Praxis erproben.