Rund 40 landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis Northeim im südlichen Niedersachsen wollen sich im Projekt “KOOPERATIV – Biodiversität auf der Landschaftsebene fördern” gemeinsam für mehr biologische Vielfalt einsetzen. Das gab am vergangenen Dienstag, 09. November, das Bundesumweltministerium (BMU) bekannt.

"Auch die Bevölkerung vor Ort wird mithilfe von Runden Tischen und Öffentlichkeitsarbeit frühzeitig eingebunden...!" Sabine Riewenherm , bild bundesamt
“Auch die Bevölkerung vor Ort wird mithilfe von Runden Tischen und Öffentlichkeitsarbeit frühzeitig eingebunden…!” Sabine Riewenherm , bild bundesamt

Mit mehrjährigen Blühstreifen auf großen Flächen sollen so Ökosystemleistungen wie Bestäubung und Bodenfruchtbarkeit in der dortigen Agrarlandschaft gefördert werden. Das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit rund 667.000 Euro aus Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMU) gefördert.

“Wir brauchen dringend nachhaltigere Bewirtschaftungsformen in der Landwirtschaft, um den Rückgang der biologischen Vielfalt, allen voran den Insektenschwund, zu stoppen“, kommentierte Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Aktion, die ja auch von ihrem Haus mitgefördert wird.

BfN- Präsidentin Sabine Riewenherm lobte,  dass bei diesem Projekt nicht nur Landwirtschaft, Lokalpolitik und Naturschutz die Zusammenarbeit suchen. „Auch die Bevölkerung vor Ort wird mithilfe von Runden Tischen, Öffentlichkeitsarbeit und gemeinsam zu entwickelnden touristischen Angeboten

"Wir brauchen dringend nachhaltigere Bewirtschaftungsformen in der Landwirtschaft, .....  "    Svenja Schulze, bild steffen kugler bundesrg.
“Wir brauchen dringend nachhaltigere Bewirtschaftungsformen in der Landwirtschaft, ….. ” Svenja Schulze, bild steffen kugler bundesrg.

frühzeitig eingebunden und so für den Schutz der Biodiversität vor der eigenen Haustür sensibilisiert”, erläuterte sie das Vorgehen.

Das Projekt “KOOPERATIV” wird gemeinsam von der Georg-August-Universität Göttingen, der Universität Rostock und dem Landvolk Northeim-Osterode e.V. im Landkreis Northeim durchgeführt. Dort, im südlichen Niedersachsen, soll langfristig eine für Mitteleuropa repräsentative Modellregion

entstehen, die neue Impulse für die Gestaltung und Umsetzung kooperativer Agrarumweltmaßnahmen auf Landschaftsebene setzt.

Dazu wird ein Landschaftsexperiment in der Untersuchungsregion umgesetzt, in dem mehrjährige Blühstreifen als potenziell besonders wirkungsvolle Agrarumweltmaßnahmen gemeinsam mit landwirtschaftlichen Betrieben und Beteiligten des Naturschutzes in 36 verschiedenen Landschaftsräumen und in unterschiedlichen räumlichen Anordnungen und Landschaftsanteilen angelegt werden. Wie sich die Blühstreifenanlage ökologisch auswirkt, und welche ökonomischen Konsequenzen sich für die circa 40 teilnehmenden Betriebe daraus ergeben, soll wissenschaftlich begleitet und analysiert werden. Teil dieser Analyse wird es dann  auch sein, die fördernden beziehungsweise hemmenden Rahmenbedingungen einer kooperativen Maßnahmenumsetzung (Governance) zu untersuchen.