Die Bundesregierung plant die flächendeckende Einführung der Kommunalen Wärmeplanung. Hierzu soll gemeinsam mit den Bundesländern ein gesetzlicher Orientierungsrahmen geschaffen werden. Doch auch auf Ebene der Länder gibt es zahlreiche Initiativen – so etwa in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Hessen.

"....zügige Dekarbonisierung im Bereich der Wärme..."; Wolfram Axthelm
“….zügige Dekarbonisierung im Bereich der Wärme…”; Wolfram Axthelm

Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) und der Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) nahmen  auf ihrer gemeinsamen Veranstaltung auf den Berlin Energietragen 2022 mit Experten dazu Stellung. über die Chancen und Herausforderungen der Kommunalen Wärmeplanung diskutiert.

Robert Riechel (Deutsches Institut für Urbanistik (GmbH), unterstrich dabei die Notwendigkeit, die Wärmeplanung im Zuge der wärmepolitischen Debatte stärker in den Fokus zu nehmen. Gleichzeitig wies er auf den weiteren Forschungsbedarf in Hinblick auf die Vielfalt möglicher Aufgaben, die konkrete Ausgestaltung in der Praxis sowie auch bei den erforderlichen Rahmenbedingungen hin.

Vertreter der Stadtwerke München GmbH sowie der Stadt Heidelberg stellten auch ausgewählte Praxisbeispiele vor. Dabei wurden auf Basis der konkreten Erfahrungen vor Ort u.a. Herausforderungen bei der Durchführung der Wärmeplanung an und Politikempfehlungen für eine flächendeckende Einführung ausgesprochen.

Im Zentrum der Veranstaltung stand der „Verbände-Talk“, an dem Christian Maaß, Leiter der Abteilung II (Wärme, Wasserstoff, Effizienz) im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Martin Bendig, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, BEE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm und VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing teilnahmen.

In der Diskussion herrschte , laut Angaben der Beteiligten, Einigkeit darüber, dass planerische Ansätze

" ..Die Wärmeplanung ist ein relativ neues politisches Instrument, für welches Akzeptanz geschaffen werden muss.   .....",  „Ingbart Liebing foto vku
” ..Die Wärmeplanung ist ein relativ neues politisches Instrument, für welches Akzeptanz geschaffen werden muss. …..”, „Ingbart Liebing foto vku

im Zuge der Wärmewende spürbar gestärkt werden sollten: „Die Wärmeplanung ist ein relativ neues politisches Instrument, für welches Akzeptanz geschaffen werden muss. Daher ist aus Sicht der Diskutanten  für eine flächendeckende Einführung entscheidend, dass die Rahmenbedingungen erheblich verbessert werden. Dazu gehört etwa eine umfassende Finanzierung und attraktive Beratungsangebote “, unterstrich VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing. Neben der planerischen Tätigkeit müssten gleichzeitig die Investitionsbedingungen für den Umbau der unterschiedlichen Versorgungsinfrastrukturen vor Ort verbessert und die Technologieoffenheit vor Ort gewahrt werden.

„Angesichts der globalen Preiskrise der fossilen Energiewirtschaft gilt es Tempo zu machen. Die zügige Dekarbonisierung im Bereich der Wärme ist heute auch eine soziale Aufgabe. Die Implementierung der Erneuerbaren Energien in vorhandene Infrastrukturen wird dafür entscheidend. Die Potenziale bei Solarenergie, erneuerbarer KWK und Geothermie im urbanen Raum sind hoch“, konstatierte noch mal Wolfram Axthelm, Geschäftsführer im Bundesverband Erneuerbare Energie.

Erstmals seit 2019 fanden die Berliner Energietrage zumindest in Teilen wieder als Präsenzveranstaltung statt und das wurde von allen Beteiligten quasi als Geschenk gewertet.