Deutschland und andere EU-Staaten befinden sich infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine in einer angespannten Erdgasversorgungslage, verkündete Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck, trotz immer besser gefüllter Erdgasspeicher ( s. unseren Bericht unten)  am vergangenen Freitag, 13. August.

"Dies ist notwendig, um eine allgemeine Gasmangellage abzuwenden. ..... !" ...Robert Habeck, bild bmwi , steffen kugler ...
Dies ist notwendig, um eine allgemeine Gasmangellage abzuwenden….. !” …Robert Habeck, bild bmwi , steffen kugler …

Habeck aber weist noch mal in seinem Statement zur Lage darauf hin , dass sich angesichts der von Russland künstlich verursachten Gasknappheit,die EU-Staaten verpflichtet haben, ihren Erdgasverbrauch ab August dieses Jahres um mindestens 15 % zu verringern – im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der letzten fünf Jahre.

Habeck ganz kategorisch: „Dies ist notwendig, um eine allgemeine Gasmangellage abzuwenden. Deutschland, das über die letzten Jahre besonders abhängig von russischem Gas war, muss seinen Erdgasverbrauch demnach um 20 % senken!“

Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK)  weitere Energieeinsparmaßnahmen auf Grundlage des Energiesicherungsgesetzes (EnSiG) vor, um insbesondere die Wärmeversorgung in der kommenden und der darauffolgenden Heizperiode sicherzustellen. Dazu zählt unter anderem eine Absenkung der Mindesttemperatur in Arbeitsräumen auf 19 Grad – sowohl in der öffentlichen Verwaltung als auch in Unternehmen. Außerdem müssen Gasversorger und Vermieter ihre Kunden und Mieterrinnen und Mieter ab diesem Herbst, vorab über ihren voraussichtlichen Gasverbrauch und die damit verbundenen Kosten und möglichen Einsparpotentiale informieren.

Der Minister konstatierte auch noch mal die Bundesregierung verfolge konsequent ihre Politik, um von russischen Energielieferungen unabhängig zu werden. „Wir treiben den Bau von Flüssiggas-Terminals voran, sichern die Befüllung der Gasspeicher mit Milliardenhilfen ab und beteiligen uns als Staat an einem der größten Gasimporteure in Deutschland. All dies trägt maßgeblich dazu bei, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Es kommt aber auch ganz wesentlich darauf an, deutlich mehr Gas einzusparen: in der öffentlichen Verwaltung, in Unternehmen, in möglichst vielen Privathaushalten!“

Trotz all dieser bereits beschlossenen und geplanten Maßnahmen beschwört Habeck noch mal die extreme Lage: „Wir stehen vor einer nationalen Kraftanstrengung, und es braucht ein starkes Zusammenspiel von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, von Bund, Ländern, Kommunen, Sozialpartnern, Gewerkschaften, Handwerk und Verbänden sowie der Zivilgesellschaft. Jeder Beitrag zählt.”