Gestern, Sonntag, 04. September,  hat die Ampel-Regierung ihr drittes Entlastungspaket vorgestellt. Umwelt- und Energie-Report berichtet heute an anderer Stelle, s. unten. In dem neuen Paket Darin auch Maßnahmen zur finanziellen Entlastung im Energiebereich enthalten.

„….Da braucht es Schub statt neuer Bremsen....!" ,Simone Peter bild grüne
„….Da braucht es Schub statt neuer Bremsen….!” Simone Peter bild grüne

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat in dem Zusammenhang gestern in seiner Stellungnahme zum neuen Paket herausgestellt, in den vergangenen Wochen habe der BEE mehrfach darauf verwiesen, dass die fossile Versorgungs- und Kostenkrise dringend Entlastungen bei Bürger:innen und Unternehmen notwendig mache, Eingriffe in den Strommarkt oder in Finanzierungsmechanismen für Erneuerbare Energien aber auch Fehlentwicklungen anreizen und damit erhebliche Verwerfungen mit sich bringen können.

BEE-Präsidentin Simone Peter wiederholte in ihrer gestrigenStellungnahme: „Die derzeitige Energiekrise ist durch den Engpass beim Erdgas verursacht und getrieben und wird unter anderem durch den daniederliegenden, veralteten und schadensanfälligen französischen Atomkraftwerkspark verstärkt. Es ist eine fossile Versorgungskrise, die endlich an den Wurzeln gepackt werden muss: Teure fossile und atomare Energieträger müssen überwunden, energiepreissenkende Erneuerbare Energieträger und ein Erneuerbares Energiemarktsystem beschleunigt aus- und aufgebaut werden. Hierfür gibt es ein Rezept: Investieren, Investieren, Investieren“; lautet das Fazit von Simone Peter.

Und sie empfiehlt die Erneuerbaren Branchen müssten aus ihrem politisch erzwungenen Tal, das zu einem Abbau von über 100.000 Arbeitsplätzen in Deutschland geführt hat, endlich wieder herauskommen und der Heimatmarkt in Deutschland und Europa gestärkt werden. „Noch immer sind wir weit von den ambitionierten Zielen für Erneuerbare Energien der Bundesregierung entfernt. Jetzt darf man nicht das Kind Erneuerbare mit dem Bade Kostensenkung ausschütten. Zumal die Erneuerbaren die Billigmacher sind“, konstatiert Peter.

Dass hierbei eine europäische Lösung für eine Strompreisdeckelung für die Endkunden/innen in der Krise gesucht werden solle, sei aufgrund der negativen Erfahrungen mit nationalen Eingriffen z.B. in Spanien, wo eine verstärkt angereizte Erdgasverstromung aufgrund von Preisdeckeln den Einsparungsbemühungen im Stromsektor entgegenstehen, grundsätzlich zu begrüßen. „Maßnahmen dürfen aber auf keinen Fall die Akteure der Erneuerbaren-Energien-Branche treffen, die aufgrund von Lieferengpässen, steigenden Materialpreisen und anderen Hürden mit Mehrkosten zu kämpfen hat, fordert die BEE-Spitzenfrau. Und sie verweist energisch darauf: „ Ausschreibungen sind nach wie vor unterzeichnet, Genehmigungen und Flächen fehlen aber weiterhin und Produktionsstätten gehen immer noch verloren. So ist Deutschland bei der Energiewende im hinteren Mittelfeld gelandet. Da braucht es Schub statt neuer Bremsen und ein Investitionskorsett!“

Und sie gibt vor jetzt müssten die Weichen für ein klimaneutrales Stromsystem gestellt und mit dem massiven Ausbau günstiger Sonnen- und Windenergie ein flexibel steuerbares Back-up aus Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, Speichern, KWK und Sektorkopplungstechnologien aufgebaut werden. „Nur so können wir sicherstellen, dass wir Klima- und Versorgungsziele gleichermaßen erreichbar und bezahlbar machen“, heißt die Zauberformel von Simone. Peter abschließend.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: “Senkung der Strompreise über die Strompreisbremse…”

und auch: Die Strompreiskrise wird durch die Krise der fossil-atomaren Versorgungskrise befeuert