Der vor mehr als einem Jahr gegründete H2-Kompetenzverbund der deutschen Energiewirtschaft hat am vergangenen Mittwoch, 18. Januar,  in Berlin seine Forschungsergebnisse dem Kreis der Kuratorinnen und Kuratoren vorgestellt und eine Richtungsbestimmung für die nächsten Monate vorgenommen. Der H2-Kompetenzverbund wurde  auf Initiative des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) gegründet.

"Wasserstofftechnologien schnell zur Marktreife führen ...!" ....." Prof. Dr.Gerald Linke
Wasserstofftechnologien schnell zur Marktreife führen …!” Prof. Dr.Gerald Linke

Der Kompetenzverbund besteht aus vier Forschungseinrichtungen: der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (DVGW-EBI), dem DBI mit der Gas- und Umwelttechnik GmbH in Leipzig (DBI-GUT) und dem Gastechnologischen Institut in Freiberg (DBI-GTI), dem Gas- und Wärme-Institut in Essen (gwi) sowie dem DVGW mit seiner Einheit Technologie & Innovationsmanagement selbst.

Zu Sprechern des H2-Kompetenzverbunds waren im vergangenen Jahr Gert Müller-Syring und Dr. Jörg Nitzsche, beide DBI, ernannt worden. Die Aufgabe des Verbundes ist laut DVGW , durch eine stark anwendungsorientierte Forschung Wasserstofftechnologien schnell zur Marktreife zu führen und den Weg für einen Hochlauf – insbesondere in den Gebieten der klassischen leitungsgebundenen Energieversorgung – zu ebnen. Dazu hat der DVGW den H2-Kompetenzverbund nach eigenen Angaben  im Rahmen eines Sonderforschungsprogrammes mit den nötigen Mitteln ausgestattet, aus denen Untersuchungen und Studie finanziert werden.

„Die Komplexität des Themas – etwa eine nachhaltige Erzeugung von Wasserstoff, seine effiziente Verteilung und Speicherung oder die Geräteanpassungen in der Anwendung – macht es erforderlich, nicht getrennt zu forschen, sondern Kompetenzen zu bündeln“, gibt Prof. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, als Hintergrund für die Gründungsidee an. „Die Wasserstoff-Community und die Themenvielfalt sind mittlerweile so groß und dynamisch, dass auch wir Forscher und Ingenieure im Verbund auf Hinweise und gegebenenfalls auch auf Kurskorrekturen aus dem Kreis der kompetenten Kuratorinnen und Kuratoren angewiesen sind“, komplettiert Sprecher Gert Müller-Syring.

Müller Syring und Linke weisen in ihrem Statement anlässlich der Vorstellung erster Ergebnisse darauf hin, „…dass  es gerade systemische Zusammenhänge sind, die einem sofortigen Wasserstoffeinsatz im Wege stehen, etwa, wenn es um Herkunftsnachweise für eine nachhaltige Erzeugung geht oder um die Frage, wie viel Wasserstoff schon selbst vor einer Komplettumstellung auf diesen Energieträger einfach

„Die… genehmigte Maßnahme wird Deutschland auch dabei helfen, fossilen Wasserstoff in einem schwer zu dekarbonisierenden Wirtschaftszweig zu ersetzen .......!" bild bmwi
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über eine Beimischung zum Erdgas eingespeist werden kann. Das Betätigungsfeld der Forscherinnen und Forscher aus Bonn, Essen, Freiberg, Leipzig und Karlsruhe ist umfangreich!“

Für die Arbeit im Kuratorium wurden – wie Linke besonders betont –  namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gewonnen werden, die die Achillesferse einer raschen Transformation hin zu Wasserstoff kennen und damit die gewünschte Lenkungswirkung für die Arbeit der Forschungseinrichtungen bieten können.

„Am Ende geht es uns darum, Privat- und Industriekunden gleichermaßen rasch über die bestehende Netzinfrastruktur zu versorgen und keinen zurückzulassen. Es geht um die 80 Prozent der Gesamtenergie Deutschlands, die eben nicht über grünen Strom zum Endverbraucher kommen, sondern die molekülgebunden sind – und das heute noch überwiegend fossil. Hier sehen wir die Zukunft des Wasserstoffs. Die Klima-Uhr tickt und unsere Kuratoriumsmitglieder helfen uns durch die richtige Fokussierung keine Zeit zu verlieren“, ist sich DVGW-Vorstandschef Linke sicher.