Ob Deutschland Wasserstoff-Land wird und damit weltweit führend beim Zukunftsenergieträger, wird sich dieses Jahr maßgeblich entscheiden, erklärte  am vergangenen Dienstag, 24. Januar,  öffentlich der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) während der Jahrespressekonferenz 2023.

„Ob Deutschland Wasserstoff-Land wird.....!" Prof. Dr. Gerald Linke:
„Ob Deutschland Wasserstoff-Land wird…..? …!” Prof. Dr. Gerald Linke

Zügige Genehmigungsverfahren und der schnelle Bau von Anlagen zur Einspeisung von importiertem LNG in das Gasnetz sowie die vollständige Befüllung von Untertagespeichern anlässlich  des Angriffskriegs von Wladimir Putin gegen die Ukraine sind eindrucksvolle Belege für praktisches Handeln, konstatierte der Verband doch: „ Völlig unklar dagegen ist, wie der Energiebedarf in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten dauerhaft und konstant gedeckt werden kann“, lautet die Zukunftseinschätzung.

„In diesem Jahr kommt es entscheidend darauf an, Absichtserklärungen in konkrete Gesetze zu gießen. Wesentliche Weichen für die Zukunft werden 2023 gestellt. Der Markthochlauf für Wasserstoff muss endlich verbindlich manifestiert werden. Wirtschaft und Wissenschaft brauchen eine verbindliche Basis, um zu investieren und zu forschen“,  stellte Prof. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Verbandes ganz eindeutig klar. Zugleich karikierte er:  „   die Idee einer sogenannten All-Electric-World gehört ins Reich der Fantasie!“  Ebenso ist nach seiner Darstellung ein Rückbau der Gasinfrastruktur keine Lösung. Vielmehr geht es- laut DVGW-  darum, Leitungen und Anlagen durch Umstellung H2-ready zu machen. Und er konstatierte: „Annahmen, die nicht wissenschaftlich evaluiert sind, sondern auf ideologischen Vorstellungen basieren, helfen nicht weiter, um die Klimaschutzziele zu erreichen“, erklärte Linke, während  der Jahresauftakt-Pressekonferenz in Berlin.

Laut Linke zeigen sich insbesondere im Wärmemarkt für den Einsatz von klimaneutralen Gasen und Wasserstoff große Potenziale. Nirgendwo sonst sei das Einsparpotenzial von klimaschädlichen Gasen so groß wie beim Heizen. Rund 40 Millionen Haushalte emittierten mehr als 200 Millionen Tonnen Kohlendioxid; „…das sind rund 20 Prozent aller CO2-Emissionen in Deutschland!“

Der DVGW setzt hier mit einem Leitfaden für kommunale Wärmeplanung an, der gemeinsam mit dem Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V. (AGFW) entwickelt worden ist. Dieser gibt praxisnahe Orientierung, „…hilft den 11.000 Gemeinden bundesweit bei der Erstellung eines Wärmeplans und den folgenden Schritten auf dem Weg in eine klimaneutrale Energiezukunft und ist ein zentraler Baustein der Energiewende vor Ort“, schilderte Linke.