Anlässlich des baldigen Weltwassertages, kommenden Mittwoch, 22. März, konstatierte auch der zweitgrößte Landkreis in Deutschland, der Rhein-Sieg-Kreis, bereits am vergangenen Freitag 17. März: Der Klimawandel erfordert ein kluges Wassermanagement. Der Rhein-Sieg-Kreis nimmt die Herausforderungen des Klimawandels an. Wirklich? Wie, dazu berichtet Umwelt- und Energie-Report, vielleicht beispielhaft für viele aus diesem Kreis. Anlass die Wasserprobleme ernst zunehmen gibt es für den Rhein-Sieg-Kreis genug wie unsere Berichte belegen, s. unten.

 "...die richtigen Vorkehrungen zum Schutz vor Starkregen oder Hochwasser  treffen ...!
“...die richtigen Vorkehrungen zum Schutz vor Starkregen oder Hochwasser treffen …!”

Am vergangenen Freitag jedenfalls erklärte der Kreis: eine Anpassung und Vorsorge stehe im Mittelpunkt der Arbeit der Unteren Wasserbehörde des Kreises. Die sich häufenden Starkregenereignisse in den Sommermonaten der letzten Jahre hätten deutlich gemacht wie wichtig eine gute Hochwasser- und Starkregenvorsorge ist. „Wir haben unser Team der  Gewässeraufsicht verstärkt, und möchten auch  die Bevölkerung sensibilisieren, eigenverantwortlich die richtigen Vorkehrungen zum Schutz vor Starkregen oder Hochwasser zu treffen“, versucht  Christine Groß, Leiterin der Abteilung Gewässer- und Bodenschutz des Rhein-Sieg-Kreises, anlässlich des jährlichen Weltwassertags der Vereinten Nationen, am 22. März, einen wichtigen Teil des Schutzes der Bevölkerung des Kreises zu überlassen, ja, zuzuschieben. .

In diesem Jahr lautet das Motto des Weltwassertags: „Beschleunigter Wandel“. Damit sollen die sich verändernden klimatischen Bedingungen und die Folgen für den globalen Wasserkreislauf bedacht werden.

Und dann weist der Kreis auch noch mal ganz deutlich darauf hin, dass nicht zuletzt die Flutkatastrophe 2021  deutlich gemacht hat, wie wichtig eine gute Überflutungsvorsorge ist. Hierzu gehört im Umweltamt des Rhein-Sieg-Kreises aktuell die Erstellung einer kreisweiten Starkregengefahrenkarte. Die soll  bis Ende des Jahres fertiggestellt sein, hieß es kürzlich. Doch, wenn dann noch größere Bauvorsorgemaßnahmen geleistet werden müssen und dazu noch die umständlichen Genehmigungen eingeholt werden sollen, kann sich jeder vorstellen wie viele Jahre ab dann nichts mehr passieren darf.

Die Förderzusage  der Bezirksregierung Köln wird zwar – laut Kreis-Aussage- in Kürze erwartet, ja und dann soll wirklich „… zeitnah ein Planungsbüro mit den Arbeiten betraut werden kann. Liegt die fertige Starkregenkarte vor, dient diese nicht nur den Städten, Gemeinden und Wasserverbänden zur Risikoanalyse und zur Aufstellung von Handlungskonzepten.

Auch die Bürgerinnen und Bürger können feststellen, ob das eigene Grundstück besonders von Starkregen betroffen sein kann. Die Karte weist für verschiedene Niederschlagsszenarien Flächen mit möglichen Wasserstandshöhen aus.  Auf dieser Grundlage können weitere Gefährdungsabschätzungen durchgeführt werden. Oft können schon kleine Maßnahmen am Gebäude oder Grundstück den Überflutungsschutz deutlich erhöhen.

Seit Anfang dieses Jahres unterstützen zwei zusätzliche Mitarbeitende die Gewässeraufsicht, heißt es im Statement des Kreises. Es ist anzunehmen, dass sie wirklich viel zu haben für den gesamten großen Kreis. Sie sollen Gewässer, begehen, Missstände aufnehmen und Grundstücksbesitzerinnen und –besitzer beraten, wie sie den Hochwasserschutz verbessern können. Bei den Gewässerbegehungen weisen sie auf Missstände hin und verfolgen, im Zweifel auch mit ordnungsbehördlichen Mitteln, deren Beseitigung.

„Wichtig ist, die Gewässerrandstreifen frei zu halten!“, betont Christine Groß. So können Komposthaufen oder mobiles Gerät entlang der Gewässer zur gefährlichen Falle werden, wenn sie bei steigenden

"...der Kreis weist auch noch mal ganz deutlich darauf hin, dass nicht zuletzt die Flutkatastrophe  deutlich gemacht hat, wie wichtig eine gute Überflutungsvorsorge ist!" Flutgebiet in NRW- Swistal-Heimerzheim...; Bild Bundespolizei Flugdienst
“…der Kreis weist auch noch mal ganz deutlich darauf hin, dass nicht zuletzt die Flutkatastrophe 2021deutlich gemacht hat, wie wichtig eine gute Überflutungsvorsorge ist!” Flutgebiet in NRW- Swistal-Heimerzheim…; Bild Bundespolizei Flugdienst

Wasserständen mitgerissen werden, den nächsten Durchlass verlegen und den Wasserabfluss behindern.

Grundsätzlich sollten alle Hauseigentümerinnen- und -eigentümer, nicht nur diejenigen, die entlang der Gewässer ein Haus haben, das eigene Grundstück und den Keller einer kritischen Bestandsaufnahme unterziehen. Bei einer Überflutungsgefährdung sollte beispielsweise geprüft werden, ob keine Gefahrenstoffe im Keller lagern. Und es sollte gegebenenfalls wichtige Hausinfrastruktur und -technik in obere Stockwerke verlegt werden.

Landwirtschaftlich genutzte Felder sind Starkregen ebenfalls ausgesetzt. Hier besteht die Gefahr von Abschwemmungen. Gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer NRW, den Landwirtinnen und Landwirten, sowie der UWB werden Konzepte entwickelt, um diese Abschwemmungen zu verringern oder sogar ganz zu verhindern. Pflügen quer zum Gefälle gehört dazu wie auch eine entsprechende Bewirtschaftung der Felder, um einen Abtrag des Oberbodens zu vermeiden.

Ein weiteres wichtiges Instrument des Hochwasserschutzes ist es, bei Baugenehmigungen die gesetzlich festgesetzten Überschwemmungsgebiete zu beachten und diese von einer Bebauung frei zu halten. Um angesichts der versiegelten Flächen bei Starkregen Abflussspitzen in Gewässern zu vermeiden, ist es wichtig, die Einleitung von Niederschlagswasser in Gewässer zu regulieren und gegebenenfalls Regenrückhaltebecken vorzuschalten. Hier aber stellen wir von Umwelt- und Energie-Report –auch aus eigener Erfahrung – immer wieder fest, dass schwer bis fast unmöglich ist die Verantwortlichen im Kreis davon zu überzeugen, dass Retentionsbecken unbedingt gebaut werden sollten. Es wurde uns bisher immer wieder entgegengehalten, dass sie auch viel Geld kosten. Und dieses Argument wird immer wieder vom Kreis gebaucht, obwohl der Kreis die Erkenntnis verkündet:

Der Erhalt von Retentionsflächen, also natürlicher Hochwasserrückhalteflächen, sowie die Erhaltung und Reaktivierung natürlicher Aueflächen sind ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Gewässerentwicklung im Rhein-Sieg-Kreis.

Alle diese Maßnahmen sollen, angesichts der Herausforderungen des Klimawandels, der Vorsorge und dem Schutz bei Starkregen und Hochwasser dienen.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Erinnerung und Zukunft ….: Hochwasser …! – Flutkatastrophe !!! … Gelernt …???

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