Der Radverkehr hat in den letzten Jahren für die Mobilität der Menschen in Nordrhein-Westfalen enorm an Bedeutung gewonnen, berichtete am gestrigen Donnerstag, 04. Mai, NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, in seinem Statement auch an Umwelt- und Energie-Report.

Der Ausbau der Radwegeinfrastruktur ist demnach eine der zentralen Säulen der Mobilitätswende und Ziel der Landesregierung. Das ausgewiesene “Radnetz NRW” hat derzeit eine Gesamtlänge von

"…die Stärkung der Radwegeinfrastruktur ein wichtiges Ziel der Landesregierung ...! " , Oliver Krischer ; Foto: Stefan Kaminski
“…die Stärkung der Radwegeinfrastruktur,  ein wichtiges Ziel der Landesregierung …! ” , Oliver Krischer ; Foto: Stefan Kaminski

rund 30.000 Kilometern. Es setzt sich zusammen aus straßenbegleitenden und selbstständig geführten baulichen Radwegen, Radfahrstreifen, Fahrradstraßen sowie für den Radverkehr geeignete Straßen und Wege. Umwelt- und Energie-Report hatte zuvor über neue Fördermöglichkeiten des Bundes für Radfernwege berichtet, s. unten.

Da passt es ja für NRW, dass “…die Stärkung der Radwegeinfrastruktur  ein wichtiges Ziel der Landesregierung ist”, wie Oliver Krischer in seinem Statement hervorhebt. Und, so Krischer: „Die finanziellen Mittel für den Radwegeausbau an Landstraßen sollen in den nächsten Jahren stetig erhöht werden. Für den Ausbau und die Erhaltung der Radwegestruktur sowie zur Förderung des Radverkehrs stellt das Land Nordrhein-Westfalen in diesem Haushaltsjahr 90,5 Millionen Euro zur Verfügung!“ Da kommt ja der Wachrüttler des Bundes gerade zur rechten Zeit.

Laut Krischer hat die Corona-Pandemie gezeigt, wie viele Menschen das Fahrrad als alternatives Verkehrsmittel nutzen wollen. So sind – wie er erklärt – die Verkaufszahlen für Fahrräder deutlich gestiegen und auch die Reichweite der zurückgelegten Strecken hat sich dank der Pedelecs deutlich erhöht. Laut statistischem Landesamt IT.NRW besaßen 18,3 Prozent, das sind etwa 1,5 Millionen der nordrhein-westfälischen Privathaushalte, im Jahr 2022 ein Elektrofahrrad. Damit hat sich der Anteil innerhalb von wenigen Jahren fast verdoppelt.

Immer mehr gewinnt das Radwegenetz auch an Bedeutung für den Tourismus in NRW. Der als Qualitätsroute ausgezeichnete Ruhrtalradweg, der das Sauerland mit dem Ruhrgebiet verbindet, ist mit seiner Route auf 240 Kilometern entlang der Ruhr von Winterberg bis nach Duisburg längst über die Grenzen von NRW bekannt. Er ist aber nur einer von vielen Wegen, die Radfahrer erkunden können – steigungsarm auf stillgelegten Bahntrassen, von der Quelle bis zur Mündung an Flüssen entlang oder auf und ab durch bergige Landschaften. 14 Tunnel, bis zu 40 Meter hohe Viadukte und die zahlreichen Brücken auf dem Weg und am Wegesrand sind Highlights des 130 Kilometer langen Bergischen

"...etwa 1,5 Millionen der nordrhein-westfälischen Privathaushalte, besaß im Jahr 2022 ein Elektrofahrrad...!", bild kaufland
“…etwa 1,5 Millionen der nordrhein-westfälischen Privathaushalte, besaß im Jahr 2022 ein Elektrofahrrad…!“, bild kaufland

Panorama-Radweges von Hattingen nach Olpe. Auch für Kinder ist der insgesamt 120 Kilometer lange Radweg Vennbahn, der gleich durch drei Länder führt: Deutschland, Belgien und Luxemburg, laut Krischer geeignet.  Denn: Am Wegesrand gibt es immer wieder kindgerechte aufbereitete Geschichten über Karl den Großen, Feuer und Dampf sowie Kaffeeschmuggel an der Grenze. Rund 280 Kilometer lang ist die RadRoute im Naturpark Hohe Mark, die in drei Rundkursen, zehn Etappen und zahlreichen Tagestouren am Niederrhein entlang sowie durchs Münsterland und die nördliche Metropole Ruhr führt – vorbei an Seen und Mooren, durch schattige Wälder und farbenprächtige Heiden.

Ob in der Freizeit oder im Beruf: “Für die Menschen in Nordrhein-Westfalen wird die Mobilität Stück für Stück umweltfreundlicher und komfortabler”, befindet Minister Oliver Krischer. Bis 2027 sollen in NRW zusätzliche 1000 Kilometer neue Radwege und ein möglichst flächendeckendes Radverkehrsnetz geschaffen werden.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Förderung von Radwegen: Kommunen und Landkreise können Anträge stellen