Die enercity AG ( * s. unten) mit Sitz in Hannover hat ihren ersten Windpark vollständig mit einer bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung (BNK) ausgerüstet, berichtete das Unternehmen gestern, Donnerstag, 15. Juni, an Umwelt- und Energie-Report.

Demnach werden , wie das Unternehmen ankündigt,  die roten Leuchtfeuer der Anlagen im Windpark Groß Eilstorf (Walsrode) im niedersächsischen Heidekreis künftig nur noch aktiviert, wenn Luftfahrzeuge in einem Radius von zehn Kilometern geortet werden. enercity realisiert nach eigenen Angaben in 17 bestehenden Windparks mit insgesamt 130 Windenergieanlagen die Einrichtung, Genehmigung und Inbetriebnahme der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung. Mit ihrer Hilfe lassen sich Lichtimmissionen reduzieren.

Windanlagen Künftig nur noch mit Nachkennzeichnung? " ;bild hier trianel
Windanlagen Künftig nur noch mit Nachkennzeichnung? ” ;bild hier trianel

Windenergie… wird vor allem in den Kommunen umgesetzt und kann nur gelingen, wenn lokale Maßnahmen wie Windparks auf breite Zustimmung bei Bürgerinnen und Bürgern stoßen. Die ausgewählte Technologie schafft Sicherheit für den Flugverkehr, minimiert die Auswirkungen auf die Umwelt und schafft noch mehr Akzeptanz in der Bevölkerung“, betont  enercity-CEO  Susanna Zapreva.

Auch alle künftigen Windenergieanlagen von enercity sollen  mit der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung ausgerüstet werden. Die Kosten für die Technik und den Betrieb der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung sind ein Teil des geplanten Investitionsvolumens von rund 130 Mio. Euro, das enercity 2023 in den Bau und die Ertüchtigung von Windenergieanlagen investiert. Neben der Technik wurde an den Windenergieanlagen auch eine Infrarotkennzeichnung, die mit Nachtsichtgeräten für Piloten sichtbar sein muss, nachgerüstet.

In allen Windenergieanlagen wird auch eine Transpondertechnik eingesetzt, die sich in Deutschland durchgesetzt hat. Laut Susanna Zapreva   zeichnet sie sich durch eine hohe Zuverlässigkeit aus und wird deshalb auch in den meisten Bundesländern schnell genehmigt. Bei dieser Technik werden die Transpondersignale der Flugzeuge zur Erkennung von Luftverkehrsteilnehmern genutzt. Wird im Überwachungsraum ein Flugobjekt erkannt, hebt das Transponderempfängermodul das Signal zur Unterdrückung der Nachtkennzeichnung auf, sodass die Warnleuchten wieder aktiviert werden. Die Kommunikation zwischen Empfängermodul des Transponders und den Nachtkennzeichnungsanlagen wird in größeren Windparks über ein lokal aufgebautes Funknetz gewährleistet.

Der Gesetzgeber hat im Energiesammelgesetz eine Verpflichtung zur bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung von Windenergieanlagen an Land und auf See eingeführt. Die Technologie soll dazu beitragen, die Akzeptanz und Zustimmung für den Ausbau von Windenergie an Land in der Bevölkerung zu verstärken. Neu- und Bestandsanlagen ab einer Höhe von 100 Metern müssen bis zum 1. Januar 2024 mit einer Einrichtung ausgestattet werden. Gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023) werden alle Windenergieanlagen von der Nachrüstung erfasst, die nach dem 31. Dezember 2005 in Betrieb genommen worden sind.

* Die enercity AG mit Sitz in Hannover stellt sich hier selbst vor. Das Unternehmen ist ein Anbieter von nachhaltigen und intelligenten Energielösungen. Der Konzern zählt mit einem Umsatz von über 8,0 Milliarden Euro (2022) und rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den größten kommunalen Energiedienstleistern Deutschlands.