Erstmals bezahlen Offshore-Projektträger 12,6 Milliarden Euro für die Nutzungsrechte von Windpark-Flächen und stellen dem Staat 630 Millionen für den Meeresnaturschutz zur Verfügung. Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bewertet dies , nach Bekanntwerden der Fakten am vergangenen Mittwoch, 12. Juli, als wichtiges Signal für den Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland. Umwelt- und Energie-Report berichtet heute auch über den massiven Einstieg von bp in den Offshore-Windmarkt in Kontinentaleuropa, s. unten

 „... erfreulich, dass sich der Wind nach nun mehrjähriger Ausbauflaute endlich wieder dreht... !" Sascha Müller-Kraenner, bild duh
„… erfreulich, dass sich der Wind nach nun mehrjähriger Ausbauflaute endlich wieder dreht… !” Sascha Müller-Kraenner, bild duh

Auch die DUH notierte dass das  Ausschreibungsverfahren für 7.000 Megawatt Offshore-Windenergie  zwei Tochtergesellschaften der BP sowie die Unternehmen North Sea OFW N12-1 und Baltic Sea OFW für sich entschieden hatten. Von dem insgesamt zweistelligen Milliardenbetrag gehen 90 Prozent in die Reduzierung des Strompreises und je fünf Prozent – also jeweils 630 Millionen Euro – in den Meeresnaturschutz sowie die nachhaltige Fischerei.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH bilanzierte nach Bekanntwerden der Angaben und Fakten es sei  erfreulich, „…dass sich der Wind nach nun mehrjähriger Ausbauflaute endlich wieder dreht. Windstrom auf See ist mittlerweile wirtschaftlich so attraktiv, dass sich die Projektträger für den Zugriff auf die Meeresflächen gegenseitig überbieten. Die Mär vom teuren Ökostrom ist damit endgültig vom Tisch. Begrüßenswert ist auch, dass insgesamt 630 Millionen dem Meeresnaturschutz zu Gute kommen. Nun kommt es auf die sinnvolle Nutzung dieser Gelder an. Minister Habeck und Ministerin Steffi Lemke müssen jetzt zeitnah und in Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen ein Konzept erarbeiten, das konkrete Maßnahmen darlegt.“

Die DUH verwies nach ihren Lobpreisungen auch zugleich darauf, dass die aktuellen Ausschreibungen der Windenergie auf See zum ersten Mal im sogenannten „dynamischen Gebotsverfahren“ erfolgten , in dem sich der Bieterprozess umkehrt. In bisherigen Verfahren mussten sich demnach die Projektentwickler bei der Bewerbung um eine Förderung unterbieten: das Unternehmen, das am wenigsten Förderung braucht, erhielt den Zuschlag. Jetzt überbieten sich die Projektentwickler für die Nutzung der Meeresflächen. Da insbesondere große erneuerbare Energie-Anlagen immer kostengünstiger werden, brauchen die Windparks keine Subvention mehr.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: BP vollzieht massiven Einstieg in den Offshore-Windmarkt in Kontinentaleuropa