„Das ist das, was wir uns wünschen und was wir auch brauchen, weil wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien mit noch viel größerem Tempo als in den letzten Jahren und Jahrzehnten vorantreiben müssen“, erklärte  Bundeskanzler  Olav Scholz mit bekannt zarter Stimme am vergangenen Dienstag, 22. August, bei seinem Besuch im Windpark Hürtgenwald bei Simmerath in der Nordeifel.

"So wie in Simmerath müsste der Ausbau der Windenergie überall vorangetrieben werden...."; Kanzler Olaf Scholz, bild stefan kugler bu. r.
“So wie in Simmerath müsste der Ausbau der Windenergie überall vorangetrieben werden….”; Kanzler Olaf Scholz, bild stefan kugler bu. r.

Auf dem bewaldeten Höhenzug im Naturpark Nordeifel hat die Gemeinde Simmerath Flächen zum Betrieb eines Windparks an die Aachener Stadtwerke verpachtet. Der Kanzler zeigte sich beeindruckt, dass der Windpark unmittelbar zum Wohlstand der Gemeinde beiträgt. Bürgerinnen und Bürger scheinen den Windpark im Wald damit eher zu akzeptieren, lautete die Erkenntnis der den begleitenden Entourage anschließend nach dem Besuch.

Die 22 Windkraftanlagen produzieren bereits jetzt fast das Doppelte des Strombedarfs von Simmerath. Der Rest wird also „exportiert“. Es sollen weitere zehn Anlagen noch dazu gebaut werden.

Die Gemeinde erzielt durch den Windpark nicht nur die Pachteinnahmen und die Gewerbesteuer des Windparks. Sie wird darüber hinaus von den Stadtwerken an den Gewinnen beteiligt.

Die finanzielle Beteiligung der Kommunen hat die Bundesregierung mit der Novelle des Erneuerbare –Energien-Gesetz (EEG) 2023  möglich gemacht. Damit soll die Akzeptanz für größere Wind- und Solarergieanlagen vor Ort gestärkt werden.

Die höheren Einnahmen im Gemeindehaushalt ermöglichen – wie auch die Gemeinde beim Besuch des Kanzlers betonte – zum Beispiel niedrigere Grund- und Gewerbesteuern in Simmerath. Dadurch profitieren viele Simmerather auch selbst finanziell von den Windkraftanlagen. Zudem erhöht die Gemeinde durch die niedrigeren Steuern ihre Attraktivität für neue Gewerbetreibende und Zuzügler.

Des Kanzlers Fazit am Schluss des Besuchs:  So wie in Simmerath müsse der Ausbau der Windenergie überall vorangetrieben werden. Es sei daher gut, dass jetzt Tempo beim Ausbau von Wind-und Solarenergie vorgelegt werde in Bundesländern im Südwesten, die industriell so bedeutsam sind, wie Nordrhein-Westfalen, so der Kanzler.

Seine Ziele, vier bis fünf Windkraftanlagen pro Tag zu errichten, seien ambitioniert, aber erreichbar. Das zeigten die Genehmigungszahlen aus dem Juni. Das müsse jetzt so weitergehen, auch bei  der Solarenergie und beim Netzausbau.

Wären die lange geplanten großen Übertragungsnetze aus dem Norden und Osten Deutschlands bereits in den Südwesten verlegt worden, gäbe es schon heute erheblich geringere Strompreise,  betonte Scholz, auch rückblickend auf die, die vor ihm regierten. Denn dann würden Überschussproduktionen von Wind- und Solarenergie aus Nord- und Ostdeutschland über diese Netze unmittelbar in die industriellen Zentren geleitet werden.