Am vergangenen Freitag, 20. Oktober haben das Bundesumweltministerium (BMUV) und das Umweltbundesamt (UBA) den Startschuss für eine Reihe an regionalen Dialogveranstaltungen zur Klimaanpassung gegeben, verkündeten beide in einem gemeinsamen Statement.

Den Auftakt dabei machen demnach etwa 80 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus der Region Mittelelbe. Die Vorgaben: An zwei Tagen entwickeln sie ein gemeinsames Zukunftsbild für die Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise in ihrer Region. Weitere Dialoge folgen in Wismar, Duisburg, Worms und Zwiesel. Mit dieser Reihe startet die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung

„Je nach Wohnort erleben die Menschen in Deutschland die Folgen der Klimakrise sehr unterschiedlich.  ...!"  Steffi Lemke bild bundestag
„Je nach Wohnort erleben die Menschen in Deutschland die Folgen der Klimakrise sehr unterschiedlich. …!” Steffi Lemke bild bundestag

im „Dialog KlimaAnpassung Leben im Klimawandel gemeinsam meistern“. Die Empfehlungen aus den Dialogen ergänzen die Erkenntnisse aus der ersten Phase der Beteiligung, die bundesweit als Online-Dialog durchgeführt wurde. Alle Ergebnisse sollen dann schließlich in die Arbeit der Bundesregierung an der neuen, vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie einfließen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke wies in dem Zusammenhang und vor Ort noch mal darauf hin : „Je nach Wohnort erleben die Menschen in Deutschland die Folgen der Klimakrise sehr unterschiedlich. Die einen bekommen Hitze und  Dürre besonders zu spüren, die anderen werden mit Stürmen oder Überflutungen konfrontiert. Hier bei uns in Dessau-Roßlau in der Region Mittelelbe sind andere Lösungen gefragt, als an der Küste oder in der Großstadt. Mit regionalen Dialogveranstaltungen wollen wir von den Bürgerinnen und Bürgern erfahren, welche Maßnahmen zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise sie für ihre Region besonders wichtig finden. Und wir bitten sie um ihre Ideen und Empfehlungen für verschiedene Handlungsbereiche. Ich freue mich, dass sich so viele Menschen engagieren, und bin gespannt auf die Empfehlungen für unsere vorsorgende Klimaanpassungsstrategie.“

Die fünf Dialogveranstaltungen finden in den Regionen Ostseeküste in Wismar, Mittelelbe in Dessau-Roßlau, Rhein-Ruhr in Duisburg, Rhein-Main in Worms und Bayerischer Wald in Zwiesel statt. Sie wurden auf der Grundlage der Ergebnisse der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 der Bundesregierung und mit Blick auf unterschiedliche Siedlungsräume, Landschaften sowie Wirtschafts- und Infrastrukturen ausgewählt.

Und Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes betonte bei Bekanntgabe der Veranstaltungen: „Wir haben diese fünf Regionen bewusst ausgewählt, da sie durch die Auswirkungen des Klimawandels teilweise spezifisch betroffen sind und beispielhaft für die vielfältigen Herausforderungen der Klimaanpassung in Deutschland stehen. Durch die Beteiligung der Menschen vor Ort erhoffen wir uns wertvolle Beiträge zur Weiterentwicklung der Deutschen  Anpassungsstrategie an den Klimawandel.“

„...fünf Regionen bewusst ausgewählt,   die durch Auswirkungen des Klimawandels teilweise spezifisch betroffen sind....!" Dirk Messner, bild uba
„...fünf Regionen bewusst ausgewählt, die durch Auswirkungen des Klimawandels teilweise spezifisch betroffen sind….!” Dirk Messner, bild uba

Im Oktober und November 2023 wollen Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt in den fünf ausgewählten Regionen zu regionalen Dialogveranstaltungen einladen. Bei diesen zweitägigen Veranstaltungen werden dann jeweils etwa 80 Personen darüber diskutieren , wie ihre Region für eine lebenswerte Zukunft klimaangepasst gestaltet werden sollte. Die Teilnehmenden werden zufällig ausgewählt, so dass sich eine möglichst vielfältige Zusammensetzung ergibt. Sie erarbeiten Empfehlungen, welche Lösungen, Maßnahmen und Instrumente aus ihrer Sicht für ausreichend Vorsorge und Schutz vor den Folgen der Klimakrise sorgen könnten.

Auf den Online-Dialog und die fünf regionalen Dialogveranstaltungen mit Bürgerinnen und Bürgern folgt eine Beteiligung von Fachleuten aus Bundesländern, Kommunen, Verbänden und Wissenschaft.

Die Bundesregierung entwickelt derzeit die Deutsche Anpassungsstrategie aus dem Jahr 2008 weiter und will bis Ende 2024 eine neue, vorsorgende Anpassungsstrategie an den Klimawandel vorlegen. Diese Strategie ist im Entwurf der neuen Klimaanpassungsgesetz verankert, das Mitte Juli 2023 vom Bundeskabinett beschlossen wurde und im Bundestag beraten wird. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses mit Bürgerinnen und Bürgern sowie der Fachwelt sollen in die Arbeit der Bundesregierung einfließen