Die Pläne für die Ausgestaltung des künftigen deutschen Wasserstoffkernnetzes wurden am Dienstag, 14. November, von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck   zusammen mit dem Vorsitzenden des Unternehmens FNB Gas Thomas Gößmann vorgestellt.

Für den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)  erklärte deren Vorsitzende Kerstin Andreae,  auch gegenüber Umwelt- und Energie-Report  sogleich, fast euphorisch:

 „…Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein für eine klimaneutrale Energieversorgung...!"    Kerstin Andreae
„…Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein für eine klimaneutrale Energieversorgung…!” Kerstin Andreae

„Es ist gut, dass die Bundesregierung mutig und entschlossen vorangeht und den Bau eines deutschlandweiten 10.000 km langen Wasserstoffkernnetzes durch die Gasnetzbetreiber unterstützt und ermöglicht. Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein für eine klimaneutrale Energieversorgung und für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland !“

Und sie wies zugleich noch mal darauf hin, dass  für den Wasserstoffhochlauf  der Aus- und Umbau der notwendigen Infrastruktur  eine zentrale Voraussetzung ist. „Nur mit einem gut ausgebauten Netz kann der Wasserstoffhochlauf gelingen. Es ist erfreulich, dass das Wasserstoffkernnetz nun Gestalt annimmt. Gut ist auch, dass für 60% des Wasserstoffkernnetz Leitungen des bestehenden Gasnetzes genutzt und umgestellt werden sollen. Dies schont Ressourcen und beschleunigt den Ausbau der notwendigen Infrastruktur. Ein Erfolgsfaktor wird die Finanzierung der anstehenden Milliardeninvestitionen sein. Hier wird es darauf ankommen, dass die Bedingungen für die Wasserstoffnetzbetreiber kapitalmarktfähig ausgestaltet sind“, mahnte die BDEW-Vorsitzende aber auch.

Und weiter erklärte auch sie es sei  richtig, mit einem ehrgeizigen Kernnetz auf Ebene der Transportleitungen zu starten und die ‚Autobahnen‘ zu bauen. „Um den Industriestandort Deutschland klimaneutral und zukunftsfest zu machen, müssen jetzt dringend die Rahmenbedingungen für die Verbindungsleitungen zum Kunden (Verteilnetze) geschaffen werden. 1,8 Mio. potenzielle Wasserstoffkunden im Industrie- und Gewerbebereich sind am Gasverteilnetz angeschlossen. Ohne solche ‚Bundes-, Land- und Kreisstraßen‘ werden diese Kunden nicht erreicht. Wir begrüßen daher ausdrücklich die Ankündigung von Minister Habeck, sofort mit dem Design der Wasserstoffverteilnetze zu beginnen. Die Verteilnetzbetreiber stehen bereit!“

Sie fordert aber auch zudem müsse nun sichergestellt werden, dass ausreichend Wasserstoff produziert und importiert wird, damit die geplanten Leitungen auch tatsächlich genutzt werden. Die Bundesregierung sollte daher zeitnah ihre angekündigte Importstrategie und auch Kraftwerksstrategie vorlegen. Und sie empfiehlt weiter: „Auch die heimische Produktion von Wasserstoff muss durch einen zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien, Investitionsanreize und effektiven Fördermaßnahmen beschleunigt werden.“