Mit  Fördermitteln in Höhe von rund 300.000 Euro soll in der NRW- StädteRegion Aachen ein ganzheitliches Frühwarnkonzept sowie ein Informationssystem für Überflutungen entwickelt werden. Das kündigte Bettina Hoffmann, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) anlässlich eines Projektes das zusammen mit der StädteRegion Aachen, mit der RWTH Aachen gestartet und das über die DAS-Förderung des Bundesumweltministeriums unterstützt wird.

„...wir müssen wirksame Vorsorge gegen Wetterextreme treffen...."; Dr. Bettina Hoffmann bild bundestag
„…wir müssen wirksame Vorsorge gegen Wetterextreme treffen….”; Dr. Bettina Hoffmann bild bundestag

Mit dem Vorhaben  sollen  die Kommunikation und die Informationslage im Fall von Starkregen und Hochwasser verbessert werden . Bettina Hoffmann mahnte anlässlich des Vorhabenstarts: “Die jüngsten Hochwasser in vielen Teilen Deutschlands haben erneut gezeigt: Die Folgen der Klimakrise sind in Deutschland unmittelbar spürbar, und wir müssen wirksame Vorsorge gegen Wetterextreme treffen. Viele Städte und Gemeinden in der Nähe von großen Flüssen und Mittelgebirgen sind in besonderer Weise betroffen. Denn hier können Starkregen und Hochwasser enorme Schäden anrichten. Das Frühwarnkonzept des Verbunds aus der RWTH Aachen und der StädteRegion Aachen ist innovativ, praxisnah und kann vergleichsweise schnell umgesetzt werden. Von ihren Erfahrungen können andere Kommunen lernen und Erkenntnisse in ihre Anstrengungen zur Klimaanpassung integrieren.” Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: „…wir müssen unser Land gegenüber solchen Naturgewalten stärken…!!!“ , sunten

Auch Tim Grüttemeier, Städteregionsrat verkündete beim Start des Projektes : “Um die von der Hochwasserkatastrophe 2021 besonders stark betroffene StädteRegion resilienter zu machen, braucht es noch viele Anstrengungen auf allen Ebenen!“ Er begrüßte vor allem „…die Unterstützung des Bundes bei diesem wichtigen und weitreichenden Projekt!“ Und er holte bei seinen weiteren Sätzen weit aus und erklärte:  Ein Frühwarnkonzept und Informationssystem zur Hochwasservorhersage kommt nicht nur der StädteRegion Aachen, sondern auch den benachbarten Regionen zugute.”

In dem Vorhaben werden wasserwirtschaftliche Fachinformationen aufbereitet und mit weiteren Ereignisdaten, wie Einsatzdaten oder Daten der Bevölkerung, kombiniert. Anschließend stehen sie allen relevanten Akteuren der Hochwasserbewältigung zur Verfügung. Erweitert wird der Ansatz durch innovative Crowd-Sourcing-Methoden einschließlich Social-Media-Monitoring für eine verbesserte Darstellung der jeweiligen Hochwasserlage. Zudem wird ein KI-basiertes Vorhersagesystem entwickelt, welches Überflutungsinformationen und -vorhersagen für Bereiche ergänzt, in denen keine behördlichen

"... es braucht noch viele Anstrengungen auf allen Ebenen!“ Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier (im Vordergrund).; bild D. Funken
“… es braucht noch viele Anstrengungen auf allen Ebenen!“ Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier (im Vordergrund).; bild D. Funken

Prognosen bereitgestellt werden können. Warnkonzept und Informationssystem sollen die Gefahrenabwehr in der Region verbessern, die Bevölkerung für Starkregen- und Hochwasserereignisse sensibilisieren und eine wesentliche Grundlage für die zukünftige Koordination von Spontanhelferinnen und Spontanhelfern darstellen.

Mit dem vom BMUV-geförderten Vorhaben soll  innerhalb der zwei Jahre Laufzeit pilothaft erprobt werden , ob der hier zu entwickelnde Ansatz für die Vorsorge, Warnung und Reaktion bei ähnlichen Ereignissen in der Zukunft geeignet ist. Das geplante Konzept soll zudem auf die Städte und Gemeinden in der Städteregion übertragen werden, um seine Eignung als innovatives Modellprojekt für andere Kommunen und Regionen abzusichern.

Die StädteRegion Aachen war von der Hochwasserkatastrophe 2021 besonders stark betroffen. Im Nachgang durchgeführte Analysen identifizierten das Fehlen eines effektiven Warnsystems und eines Informations- und Kommunikationskonzeptes für Hochwassergefahren als ein wesentliches Kernproblem. Schwachstellen in der Warn- und Kommunikationskette erhöhen das Risiko von Gefahr für Leib und Leben der Bevölkerung sowie für Schäden an kritischer Infrastruktur. Das geplante Vorhaben adressiert diese Schwachstellen und soll möglichst zeitnah den Bevölkerungsschutz in der Region bei Hochwasserereignissen verbessern.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “… wir müssen unser Land gegenüber solchen Naturgewalten stärken …!!!”