Um grünen Wasserstoff und seine Derivate aus unterschiedlichen Importregionen zu beschaffen stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für die Jahre 2027 bis 2036 bis zu 3,53 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds bereit, hat Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck am vergangenen Dienstag, 20. Februar, bekannt gegeben.

„....Grüner Wasserstoff wird künftig ein entscheidender Energieträger sein...!" Robert Habeck, bild dominik butzmann, bmwk
„….Grüner Wasserstoff wird künftig ein entscheidender Energieträger sein…!” Robert Habeck, bild dominik butzmann, bmwk

„Denn“, so der Minister , „Deutschland arbeitet am Aufbau eines tragfähigen Wasserstoffmarkts. Grüner Wasserstoff wird künftig ein entscheidender Energieträger sein. Wir wollen ab Ende dieses Jahrzehnts erhebliche Mengen an Wasserstoff für unsere Industrie und zur Energieversorgung importieren können. In enger Verzahnung mit der Europäischen Wasserstoffbank beschleunigen wir gemeinsam mit den Niederlanden den Wasserstoffhochlauf und eröffnen Partnerländern attraktive Kooperationsangebote!“

Und er konkretisiert weiter: „Für das Zielbild 2030 geht die Bundesregierung von einem Wasserstoffbedarf in Höhe von jährlich 95 bis 130 TWh in Deutschland aus, um die Dekarbonisierung in der Industrie zu unterstützen. Auch danach wird der Bedarf weiter steigen, von dem voraussichtlich mehr als die Hälfte importiert werden muss“ Als  Ziel der Fördermaßnahme nannte Habeck , Angebot und Nachfrage zusammenzubringen, sowohl hinsichtlich der Mengen als auch hinsichtlich der Preise. Gleichzeitig sollen auf beiden Seiten Investitionen intensiviert werden.

Die Kernidee ist das sogenannte “Doppelauktionsmodell”. Damit wird die Differenz zwischen zwei Preisen überbrückt: Der höhere Preis für Wasserstoff auf dem Weltmarkt und der niedrigere Preis, zu dem Wasserstoff regional weiterverkauft und wirtschaftlich eingesetzt werden kann.

Konkret: Im Namen einer Tochtergesellschaft der H2Global-Stiftung findet eine internationale Auktion für den Einkauf von grünem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten statt. Das günstigste Angebot erhält einen langfristigen Bezugsvertrag. Die Anbieter erhalten damit Planungssicherheit für weitere Investitionen in die Wasserstoffproduktion. In einer zweiten Auktion werden die so beschafften Wasserstoffmengen an Abnehmer in der EU zu einem wettbewerbsfähigen Preis versteigert, die damit ihrerseits Planungssicherheit für Investitionen in den Wasserstoffeinsatz erhalten.

Die jetzt bereitgestellten Mittel soll dann  zum Ausgleich der Differenz zwischen Angebots- und Nachfragepreisen eingesetzt werden. Die Zuwendung ist in der Finanzplanung des Klima- und Transformationsfonds enthalten.

Die aktuelle Zuwendung baut auf den Erfahrungen der Ende 2022 gestarteten ersten Ankaufaktion auf .

Details zur Verwendung der neuen Fördermittel werden derzeit zwischen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission abgestimmt.