Umwelt- und Energie-Report hat am gestrigen Mittwoch auch über die Ergebnisse der Jahresauftakt-Pressekonferenz des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches   (DVGW) am vergangenen Montag 19. Februar, berichtet, (s. unten) während der  der    (DVGW) zur Mitte der Legislaturperiode eine Halbzeitbilanz über die Arbeit der Ampelkoalition beim Wasserstoffhochlauf  gezogen hat. Heute, im zweiten Teil unseres Bericht, fokussieren wir uns auf die Wasserseite des DVGW-Berichts zum Wasserstoff.

„... mehr Wetterextreme fordern die Systeme der öffentlichen Wasserversorgung heraus...!!!"  Wolf Merkel, bild wvgw Schramm
„… mehr Wetterextreme fordern die Systeme der öffentlichen Wasserversorgung heraus…!!!” Wolf Merkel, bild wvgw Schramm

Demnach lässt sich die Energieversorgung in Deutschland   in Zukunft nur sicherstellen, wenn Wasserstoff die fossilen Energieträger Kohle, Erdgas und Erdöl ersetzt. Dazu benötigt es natürlich auch unglaublich viel Wasser .

Und deshalb so der DVGW in seiner Halbzeitbilanz unseres Teil zwei: In Zeiten des Klimawandels rückt auch die Resilienz der Wasserversorgung in den Fokus der öffentlichen Betrachtung. Rasch zunehmende Erwärmung, steigende Niederschlagsmengen, verbreitete Bodentrockenheit und deutlich mehr Wetterextreme fordern die Systeme der öffentlichen Wasserversorgung heraus.

Wenn in Hitze- und Trockenphasen der Wasserbedarf der Bevölkerung steigt und die Landwirtschaft erhöhten Beregnungsbedarf hat, stoßen heutige Wasserversorgungssysteme an ihre Grenzen. Zur Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung muss die Infrastruktur für den Ausgleich zwischen regionalen Überschuss- und Mangelgebieten ertüchtigt und ausgebaut werden. Wasserwiederverwendung (Reuse) kann in Teilbereichen helfen, wird aber nicht ausreichen. Wolf Merkel, Vorstand des DVGW, erklärt: „Die sachgerechte Wasserwiederverwendung kann die Ressourcen in einigen Regionen entlasten. Vorsorgender Gewässerschutz mit der Verantwortung für kommende Generationen gebietet aber, dass das gereinigte Abwasser nicht in Wasserschutzgebieten oder Einzugsgebieten von Wassergewinnungsanlagen eingesetzt wird. Dort müssen weiterhin besondere Qualitätsnormen für die Trinkwasserressourcen gelten.“

Deren Qualität wird fortgesetzt von chemischen Stoffen, insbesondere Einträgen chemischer Pflanzenschutzmittel, beeinträchtigt. Wolf Merkel betont ausdrücklich : „Wir erwarten, dass das vom Bundeslandwirtschaftsministerium schon lange angekündigte nationale Pestizidreduktionsprogramm wirksame Maßnahmen für den vorsorgenden Schutz der Trinkwasserressourcen beinhaltet. Der Landwirtschaft kommt hierbei eine besondere Verantwortung zu.“

Das gilt auch beim Düngen. Nach Auffassung des DVGW fehlt im aktuellen Düngerecht ein Wirksamkeitsmonitoring zur Bewertung des Nutzens der Verordnung für die Umwelt. Auch die Stoffstrombilanzverordnung ist mit ihren viel zu hohen Obergrenzen unzureichend. „Die nach wie vor viel zu hohen Nitrateinträge in die Wasserressourcen können nur gestoppt werden, wenn die zulässigen Düngemengen für die landwirtschaftlichen Betriebe deutlich abgesenkt werden“, lautet das Fazit von  Wolf Merkel. Ebenfalls problematisch für die Wasserversorger sind toxikologisch relevante PFAS, sogenannte Ewigkeitschemikalien, die in vielen Bereichen verwendet werden. „PFAS gehören definitiv nicht ins Wasser. Die Herstellung und Anwendung von PFAS muss auf wenige essenzielle Zwecke beschränkt sein. Ziel muss eine Vermeidung dieser Stoffe bereits an der Quelle der Verschmutzung sein“, fordert Wolf Merkel.

Für eine langfristig sichere Daseinsvorsorge, für ökologisch intakte Gewässer und für eine weiterhin hohe Lebensqualität in Deutschland müssen Wasserversorger, Kommunen, Politik, staatliche Organisationen sowie Wassernutzer gemeinsam die Wasserwende schaffen, lautet die Halbzeitbilanz von Wolf Merkel. Und er betont:  Den Zielkurs dorthin beschreibt die Roadmap Wasserwirtschaft 2030 von DVGW und DWA, eine strategische Handlungsagenda mit praxisnahen Maßnahmen. Sie wurde Ende 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt und dient zur Flankierung der Nationalen Wasserstrategie des BMUV und diversen Wasserprogrammen der Bundesländer. In vier regionalen Fallstudien in Hamburg, Stuttgart, Magdeburg und Franken wurden zudem konkrete Maßnahmenprogramme zur Umsetzung der Wasserwende vor Ort entwickelt, als Modelle für die bundesweite Umsetzung.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “…wenn Wasserstoff die fossilen Energieträger Kohle, Erdgas und Erdöl ersetzt …???!!!”