2024 werden entscheidende Meilensteine für die zukünftige Wasserstoffversorgung in Deutschland gesetzt, verkündete bereits am vergangenen Dienstag, 06. Februar, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW)

Neben der Festlegung des Wasserstoffkernnetzes wird auch nach seiner Vorstellung die Transformation der Gasverteilnetzbetreiber intensiv vorangetrieben, um Klimaneutralität zu erreichen. In diesem Jahr wird die 2022 begonnene Planung eines flächendeckenden Wasserstoffnetzes, das sich aus

"Mit dem Leitfaden zum Gasnetzgebietstransformationsplan 2024 bringen wir   ...." , Florian Feller bild stadtw.
Mit dem Leitfaden zum Gasnetzgebietstransformationsplan 2024 bringen wir ….” , Florian Feller bild stadtw.

dem bestehenden Gasnetz entwickelt, auf allen Ebenen weiter vertieft und an die Konzepte des Wasserstoffkernnetzes angepasst. Diese Planung erfolgt im Rahmen des Gasnetzgebietstransformationsplans (GTP) auf Ebene der einzelnen lokalen Gasverteilnetzbetreiber. Neben vertieften netztechnischen Analysen wird auch der Dialog mit Großkunden und Kommunen intensiviert. Die Ergebnisse dieser Einzelplanungen sollen dann  im Herbst in einem deutschlandweiten Bericht zusammengefasst werden.

Dieser Bericht wurde – laut DVGW –  im September letzten Jahres zum zweiten Mal veröffentlicht und umfasst mit 415.000 km bereits drei Viertel der deutschen Gasverteilnetze in seiner Planung. Er zeigt demnach nicht nur das klare Engagement der Verteilnetzbetreiber zur Dekarbonisierung der Gasnetze, sondern identifiziert auch relevante Bedürfnisse von Großkunden und Kommunen. Mit dem GTP 2024 soll  nun eine Brücke zwischen dem Kernnetz und den Verbrauchern im Verteilnetz geschlagen werden. Das schafft nicht nur die Grundvoraussetzung für die Versorgung von Industriekunden, sondern ermöglicht auch die Ausweisung von Wasserstoffnetzausbaugebieten im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung.

Zu diesem Zweck hat H2vorOrt am vergangenen Dienstag, 06. Februar,  den Planungsleitfaden für den GTP 2024 veröffentlicht. Gasverteilnetzbetreiber können ab sofort auf Grundlage dieses Leitfadens ihre Planungen fortsetzen. Die unternehmensseitige Rückmeldung der Planung ist bis zum 30. Juni 2024 möglich. Die Teilnahme wird auch Verteilnetzbetreibern empfohlen, die 2022 und 2023 noch keinen GTP eingereicht haben.

Der Wert der koordinierten Planungsarbeit, die der GTP leistet, ist branchenweit anerkannt und wurde mit seiner Aufnahme in das technische Regelwerk des DVGW weiter institutionalisiert. Die Erstellung von GTPs wird u.a. durch das Umweltbundesamt empfohlen.

Florian Feller, Vorsitzender H2vorOrt hält fest: „Mit dem Leitfaden zum Gasnetzgebietstransformationsplan 2024 bringen wir das zentrale Planungswerkzeug für die Fortentwicklung der deutschen Gasverteilnetze zur Klimaneutralität nun ins dritte Jahr !“ Und Prof.   Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender DVGW betont: „Der Erfolg der klimaneutralen Transformation unserer Energiewirtschaft hängt maßgeblich davon ab, dass auch und insbesondere die mittelständische Industrie und vor allem in den Regionen ansässige Gewerbebetriebe Zugriff auf Wasserstoff haben werden. Dies zu gewährleisten kann nur über die Gasverteilnetze gelingen.

Und Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des VKU mahnt: „Wir dürfen uns nicht von einzelnen

"Der Erfolg der klimaneutralen Transformation unserer Energiewirtschaft hängt maßgeblich davon ab,    ....." Prof. Dr.Gerald Linke
Der Erfolg der klimaneutralen Transformation unserer Energiewirtschaft hängt maßgeblich davon ab, …..” Prof. Dr.Gerald Linke

Systemen oder Energieträgern abhängig machen: Die Wärmeversorgung von Gewerbetrieben und Haushalten braucht mehrere starke Schultern. Wasserstoff wird auch im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung eine relevante Rolle spielen. Nicht zuletzt deshalb, um den in den Gasverteilnetzen angeschlossenen 1,8 Millionen Industrie- und Gewerbekunden eine zusätzliche Dekarbonisierungsoption anbieten zu können. Umso wichtiger ist es, dass Kommunen bald mit ihren Wärmeplanungen beginnen. Zu deren Umsetzung können die Versorgungsbetriebe mit einem GTP einen bedeutenden Beitrag leisten.“

Durch die 49 Partnerunternehmen von H2vorOrt sind mehr als die Hälfte der Gasverteilnetzkilometer in Deutschland repräsentiert. Die deutschen Gasverteilnetze versorgen heute ca. 50 Prozent aller Haushalte mit Wärme und über 1,8 Millionen Industrie- und Gewerbekunden mit Energie. Die Transformation zu klimaneutralen Gasen ist ein Schlüsselelement, um die Energiewende bis 2045 zum Erfolg zu führen.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Einsatz von grünem Wasserstoff in der Industrie …