Wir erinnern!!! “Fridays for Future” ruft für morgen Freitag, 01. März   „…überall in Deutschland zu Klimastreik auf – zusammen mit der Gewerkschaft ver.di unter dem Motto #WirFahrenZusammen. „Dies ist   für uns ein neuer strategischer Schritt , schrieb uns, Umwelt- und Energie-ReportPauline von “Fridays for Future” am vergangenen Mittwoch, 14. Februar.

Als Grundgedanken des neuen  Kampagnenschrittes  nannte sie  :  Der ÖPNV wird seit Jahren kaputt gespart und die Arbeitsbelastung wird immer höher. Immer mehr Beschäftigte verlassen den Beruf und der Nachwuchs fehlt!  Aber:  Ohne bessere Arbeitsbedingungen wird es schlichtweg keine

Fridays for future: „…am 01. März ...überall in Deutschland Klimastreiks ....!" Bild FfF
Fridays for future: „…am 01. März …überall in Deutschland Klimastreiks ….!” Bild FfF

Verkehrswende geben. Wir haben also alle ein Interesse daran, dass die Berufe im Nahverkehr wieder attraktiver werden. Das passiert aber nicht von alleine. Dafür braucht es diese Streiks und dafür braucht es Druck von der Straße, Rückhalt in der Gesellschaft, dafür braucht es uns!“

Pauline zitiert dafür auch Lothar, einen Busfahrer, „…den ich am Freitag auf dem Streik kennengelernt habe, und der erzählte mir von einem ÖPNV der kurz vor dem Kollaps steht. Von 150 Beschäftigten, die allein seit Anfang des Jahres seinen Betriebshof verlassen haben, von fehlendem Nachwuchs, steigender Belastung, aber auch von der Hoffnung, dass sich durch diese Tarifrunde etwas ändern kann. Er erklärt:  ‚Durch die jetzige Verkehrspolitik fehlt es an Investitionen im Nahverkehr. Mittlerweile können wir manchmal gar nicht mehr alle Fahrten abdecken, weil wir so unterbesetzt sind. Meine Kolleg*innen und ich sind am Limit. Für den Klimaschutz fehlen die Kapazitäten. Heute haben wir gezeigt, dass wir, Beschäftigte und Aktivist*innen, zusammen für eine gute Zukunft stehen.”

Pauline kritisiert erneut: „…der Verkehrssektor ist einer der wenigen Sektoren, in denen die Emissionen immer weiter steigen. Es reicht nicht, an Menschen zu appellieren, ihr Auto doch bitte stehen zu lassen, wenn gleichzeitig die Straßenbahnen unzuverlässig und überfüllt sind und auf dem Land oft nur seltenst ein Bus fährt. Drei Viertel der Autofahrer*innen würden ihr Auto seltener nutzen, wenn es einen besseren Nahverkehr gäbe. Dafür brauchen wir jetzt bessere Arbeitsbedingungen, mehr Personal und eine ausreichende Finanzierung. Darum geht’s bei diesen Tarifverhandlungen. Mit #WirFahrenZusammen fordert Fridays for Future gemeinsam mit ver.di gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und zusätzliche Investitionen in den ÖPNV. Mindestens 16 Milliarden Euro pro Jahr bis 2030 sollen es sein. Das ist die Geldsumme, die wir brauchen, um die Kapazitäten im ÖPNV, wie es eigentlich im Koalitionsvertrag steht, zu verdoppeln.

Jeden Tag fallen allein in Berlin auch ohne Streik schon 450 Fahrten aus. Immer mehr Linien müssen ganz gestrichen werden, weil es schlichtweg an Personal fehlt. Damit wir alle sicher und zuverlässig von A nach B kommen, müssen die Jobs im Nahverkehr attraktiver werden, und es müssen massiv Gelder investiert werden. Ich bin froh, dass im ÖPNV gestreikt wird, weil so auf die Missstände aufmerksam gemacht und der nötige Druck erzeugt wird.
Also, ab auf die Straße!: Die entscheidenden Schritte haben wir noch vor uns: Wenn die Beschäftigten jetzt streiken, um ihre Forderungen durchzusetzen, dann müssen wir an ihrer Seite stehen. Wir als Klimaaktivist*innen, wir als Fahrgäste, wir als Gesellschaft. Das zeigen wir am 01. März, wenn zum nächsten Klimastreik Zehntausenden für gute Arbeit und Mobilität für alle auf die Straße gehen werden. Die Lage der Busfahrer*innen steht symbolisch für die grundsätzliche Frage, wie Klimaschutz in diesem Land aussehen soll. In Zeiten, in denen Verteilungsfragen allgegenwärtig sind, machen wir klar: Klimaschutz geht nur durch Stärkung und Entlastung der Bevölkerung. Klimaschutz geht nur mit massiven Investitionen in eine gerechte und gute Transformation. Wir machen immer wieder deutlich: die Forderungen der Beschäftigten von Bus und Bahn, das sind auch unsere Forderungen. Wir fahren zusammen!