Der größte deutsche Öl- und Gas-Konzern Wintershall Dea präsentiert sich  wie der Konzern  in einer Verlautbarung gegenüber Umwelt- und Energie-Report  betont, auf der diesjährigen Hannover Messe, „einer der größten Industriemessen der Welt“, gleich zweimal  so auch  mit Norwegen, dem offiziellen Partnerland der Hannover Messe „…und wichtigstem Erdgaslieferanten Deutschlands!“

Das Unternehmen verbindet eine jahrzehntelange Energiepartnerschaft mit dem Land , „…die jetzt auch die Entwicklung einer CCS-Wertschöpfungskette (Carbon Capture and Storage, die Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoffdioxid) vorantreibt“, wie es in der Konzernbotschaft heißt.

"Jetzt gilt es schnellstmöglich den gesetzlichen Rahmen anzupassen...!" Kathrin Duflour , bild wintersh.
“Jetzt gilt es schnellstmöglich den gesetzlichen Rahmen anzupassen…!” Kathrin Duflour , bild wintersh.

. Eines der Highlights des Unternehmensauftritts in Hannover soll   die Vorstellung des FluidFlower-Experiments sein. Das von Wissenschaftlern der Universität Bergen in Norwegen entwickelte Modell soll  anschaulich zeigen, was mit CO2 in 2.000 Metern Tiefe unter dem Meeresboden passiert, wenn es eingespeichert wird.
Laut Wintershall steht die Hannover Messe Industrie 2024 steht mit ihrem Motto ‚Energizing a Sustainable Industry’ ganz im Zeichen der Dekarbonisierung der Wirtschaft und damit auch im Zeichen der deutsch-norwegischen Energiebeziehungen. In diesen spielen CCS-Projekte demnach  eine immer größere Rolle. So erhält das Carbon Management-Infrastrukturprojekt ‚  EU2NSEA     (EU to North Sea) von Wintershall Dea, Equinor und Fluxys am 28. April den offiziellen Status eines Projekts von allgemeinem Interesse (Project of Common Interest, PCI) von der Europäischen Kommission. PCIs verbinden die Energiesysteme der EU-Länder und können – so erklärt der Konzern –  von beschleunigten Genehmigungsverfahren und Finanzierungen profitieren. ‚EU2NSEA‘ umfasst verschiedene europäische Infrastruktur- und Speicherprojekte wie zum Beispiel die von Wintershall Dea und Equinor geplante  CO2-Pipeline NOR-GE,    , die Wilhelmshaven an der deutschen Nordseeküste mit norwegischen Offshore-Speicherstätten ab 2030 über den von Wintershall Dea geplanten CO2-Hub CO2nnectNOW   verbinden soll. Dem ‚EU2NSEA‘-Projekt haben sich industrielle Emittenten aus zehn europäischen Ländern, darunter BASF, Heidelberg Materials und Arcelor Mittal angeschlossen.

„Der dringende Bedarf an einer umfassenden europaweiten Infrastruktur zur Vermeidung von CO2-Emissionen wird in Brüssel schon lange gesehen und unterstützt. Wir freuen uns nun auch über die vom BMWK veröffentlichten Eckpunkte für eine deutsche Carbon-Management-Strategie. Jetzt gilt es schnellstmöglich den gesetzlichen Rahmen anzupassen, auch damit wir die notwendige Investitionssicherheit für diese Projekte haben“, erklärte  Kathrin Dufour, Senior Vice President für Carbon Management & Hydrogen bei Wintershall Dea auch gegenüber Umwelt- und Energie-Report. Katrin Dufour hat am gestrigen Dienstag, 23. April, auch am ‚Renewable Dialogue: North Sea Energy Hub‘ zusammen mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil teilgenommen.

Ein wichtiger Baustein für den Aufbau von CO2-Wertschöpfungsketten ist der grenzüberschreitende CO2-Transport, denn nach aktueller Gesetzeslage kann CO2 nicht über deutsche Grenzen transportiert werden. Anders beim Partnerland im Norden: Um dies zu ermöglichen, hat Norwegen im April mit Dänemark, Schweden, den Niederlanden und Belgien Abkommen über den grenzüberschreitenden Transport von CO2 unterzeichnet.