“Das Präsidium des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat einstimmig beschlossen, dem BDEW-Vorstand Kerstin Andreae, wirtschaftspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, als neue Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung vorzuschlagen.

"Den Anspruch muss man immer wieder erfüllen..." Kerstin Andreae
“Den Anspruch muss man immer wieder erfüllen…” Kerstin Andreae

Sie soll damit Nachfolgerin  von Stefan Kapferer, der bisher Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist. Kapferer wird neuer Chef des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz.
Das Präsidium von Niedersachsens einflussreichem Lobbyverband hätte sicherlich  den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies  SPD, als neuen Chef der Geschäftsführung vorgezogen. Der hatte nach zweiwöchiger Bedenkzeit am Montagvormittag aber abgesagt. „Mein Platz ist in Niedersachsen“, hatte er erklärt. Die Entscheidung sei auch ein „klares Bekenntnis zur SPD“
Die Sitzung des BDEW- Vorstands findet wie geplant am 13. August 2019 statt.

Die Wirtschaftspolitikerin Andreae  war 2001 bis 2002 Mitarbeiterin  in “Das Grüne Emissionshaus”, Finanzdienstleister im Bereich Windenergie, Freiburg. Seit 2002 sitzt  die Grüne  im Bundestag.
Im Interview mit der Zeitung „Die Welt“ erklärte sie im Januar auf die Frage „…gute Wirtschaftspolitik, sagt Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann, soll stimulieren, nicht strangulieren. Schaffen das die Grünen?“

Andreae bestätigte : „Den Anspruch muss man immer wieder erfüllen. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind vor allem ökologische, aber auch soziale. Um sie zu meistern, brauchen wir die Wirtschaft, und wo es nicht ohne geht, auch zielführende Regeln. Auf der anderen Seite wissen wir natürlich, dass die bürokratischen Belastungen für Unternehmen teilweise zu hoch sind. Deswegen ist es wichtig, beides im Blick zu haben.“

Und auf die automatisch folgende Frage : „Wie gelingt das bei dem geforderten Kohleausstieg? bestätigte sie: „Wir müssen raus aus der Kohle und Anreize für eine CO2-arme Wirtschaft setzen. Diesen Kohleausstieg gilt es gesetzlich zu beschließen. Etwas, das in den Jamaika-Verhandlungen übrigens auf gutem Wege war.“ Die absehbaren Arbeitsplatzverluste müssten eben klug begleitet werden,