„Wir beobachten die Preisentwicklung an den Tankstellen fortlaufend und sehr aufmerksam“, bestätigte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt,  fast zeitgleich nachdem Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck am vergangenen Mittwoch, 16. März, bekannt gegeben hatte: „”Mein Haus hat das Bundeskartellamt gebeten, die Benzin- und Dieselpreise sehr genau zu beobachten …!“ Umwelt- und Energie-Report berichtet heute an anderer Stelle auch darüber ausführlich, s. unten.

"Eine gesetzliche Verpflichtung der Marktteilnehmer, auch Mengendaten zu liefern ...!" Andreas Mundt, bild bundeskartell-amt
“Eine gesetzliche Verpflichtung der Marktteilnehmer, auch Mengendaten zu liefern …!” Andreas Mundt, bild bundeskartell-amt

Mundt bestätigte denn auch noch mal in seinem Statement zur Lage: „Aufgrund der geopolitischen Lage sind die Preise flächendeckend schockartig gestiegen. Wenn die Rohölpreise jetzt wieder sinken und die Tankstellenpreise dem nicht folgen oder sogar weiter steigen sollten, muss man sich das genau ansehen. Dazu gehören mehrere Marktstufen: vom Rohölmarkt über die Raffinerien und den Großhandel bis zu den Tankstellenbetreibern.“

Mundts Amt erläuterte gesondert wie die Marktbeobachtung abläuft: Das Bundeskartellamt beobachtet mit Hilfe der Daten der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe kontinuierlich die Preisentwicklung an den Tankstellen in Deutschland. Neben Veränderungen des Rohölpreises können insbesondere auch andere durch die Ukraine-Krise hervorgerufene Marktentwicklungen und Verwerfungen auf der Raffinerie- und Großhandelsebene die Höhe der Preise an den Zapfsäulen beeinflussen. Für einzelne Produkte spielen auch Importe aus Russland eine nicht unbedeutende Rolle.

„Diese alle Wertschöpfungsstufen umfassende Betrachtung ist für eine Beurteilung der Situation unerlässlich“, heißt es im Statement des Kartellamtes, und weiter:  Das Bundeskartellamt beobachtet daher derzeit auch die möglichen Gründe für die Preisentwicklung auf der Raffinerie- und Großhandelsebene und ihren möglichen Einfluss auf die Höhe der Preise an den Zapfsäulen besonders aufmerksam.
Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe erhält derzeit alle Preisdaten der Mineralölgesellschaften, nicht jedoch Daten über die jeweils abgegebenen Mengen.

Der Kartellamts-Präsident, Andreas Mundt, beklagte am Schluss seines Statements jedoch auch: „Eine gesetzliche Verpflichtung der Marktteilnehmer, auch Mengendaten an die Markttransparenzstelle zu liefern, würde die Aussagekraft unserer Daten deutlich verbessern.“

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Warum lässt Minister Habeck nicht auch die Gaspreise sehr genau beobachten ? !!!