Das Land Rheinland-Pfalz wird der Klage der StädteRegion Aachen gegen die Wiederinbetriebnahme des belgischen Atomkraftwerks Tihange 2 beitreten. Das habe der Ministerrat heute, Dienstag 12 Juli,  unter

Klagepartnerin gegen die belgischen Pannenreaktoren ist nun auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer
Klagepartnerin gegen die belgischen Pannenreaktoren ist nun auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer …

Vorsitz von Ministerpräsidentin Malu Dreyer entschieden, gab die StädteRegion heute per Pressemitteilung bekannt.
Städteregionsrat Helmut Etschenberg begrüße den wichtigen Schritt des benachbarten Bundeslandes, heißt es in der Mitteilung.  „Gemeinsam wird es uns gelingen, den gefährlichen Kraftwerksblock Tihange 2 vom Netz zu bekommen – davon bin ich überzeugt!“, so Etschenberg.

Städteregionsrat Helmut Etschenberg, Staatssekretär Dr. Thomas Griese (Rheinland-Pfalz) und der Leiter des Büros für Atomsicherheit, Professor Wolfgang Renneberg, der die StädteRegion in dem Verfahren berät, trafen sich in Mainz, um die weiteren Schritte im Kampf gegen Tihange 2 zu besprechen. Das Land Rheinland-Pfalz kämpft ab heute an der Seite der StädteRegion Aachen um die Stilllegung des maroden Kraftwerkblocks Tihange 2
Städteregionsrat Helmut Etschenberg, links, Staatssekretär Dr. Thomas Griese (Rheinland-Pfalz) und der Leiter des Büros für Atomsicherheit, Professor Wolfgang Renneberg, der die StädteRegion in dem Verfahren berät …

25.03.16 Pfeil für TextErst Ende letzter Woche (8. Juli 2016)

war der Städteregionsrat mit den Anwälten der StädteRegion und dem Atomexperten Professor Wolfgang Renneberg zum Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) des Landes Rheinland-Pfalz nach Mainz gefahren. Dort hat er zusammen mit Staatssekretär Dr. Thomas Griese die weiteren möglichen Schritte zur Zusammenarbeit besprochen.

„Die Gespräche mit Rheinland-Pfalz sind sehr zielorientiert und konstruktiv verlaufen.“ Es tut gut, neben dem Land Nordrhein-Westfalen einen weiteren starken Partner an unserer Seite zu wissen“, erklärt Etschenberg. „Rheinland-Pfalz macht Druck! Vom ersten Sondierungsgespräch bis zum heutigen Klagebeitritt ist kaum eine Woche vergangen. Dies zeigt, mit welch hohem Engagement man sich in Rheinland-Pfalz des Themas Tihange annimmt!“

Bereits im Februar dieses Jahres hatte die StädteRegion Aachen vor dem belgischen Staatsrat Klage eingereicht und sich damit gegen die Wiederinbetriebnahme des AKW Tihange 2 gewehrt.

Auf allen politischen Ebenen Druck machen
Neben den juristischen Aktivitäten setze der Städteregionsrat weiterhin auf den Dialog mit den Nachbarn, heißt es in der Meldung der StädtRegion. „Wir müssen mit vereinten Kräften und auf allen gesellschaftlichen sowie politischen Ebenen Druck machen,“ konstatiert Etschenberg.

Außerdem glaube er an die Stärke der Europäischen Kommission. Noch in diesem Monat wird er ein Gespräch mit dem zuständigen Energiekommissar Arias Cañete führen, um mit ihm über das

EU-KommissarCañete:
Zuständiger EU-Kommissar Arias Cañete …

Auskunfts- und Informationsersuchen der „DreiländerRegion gegen Tihange“ zu sprechen. Einen starken Mitstreiter sieht Etschenberg dabei im Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz. „Martin Schulz hat sich unser Thema zu Eigen gemacht und uns größtmögliche Unterstützung zugesagt. Wir wollen, dass die EU-Kommission ihre Rechte, die sie hat, auch tatsächlich in Anspruch nimmt.“

"Wir sollten mit Tihange 2 nicht so leben müssen", Martin Schulz, (Mitte) StädteRegionspräsident Helmut Etschenber, links, Annemarie-te - Strake, Bürgermeisterin von Maastricht und Henri Kox, Bürgermeister von Remich, Luxemberg, der über 30 Kommunen von Luxemburg in die Allianz eingebracht hat, die rund 60 Prozent der Bevölkerung Luxedmbergs ausmachen.
Etschenberg (links) beim Gesprächstermin mit dem EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz der dabei  erklärte: “Wir sollten mit Tihange 2 nicht so leben müssen”;    Annemarie-te – Strake, Bürgermeisterin von Maastricht und Henri Kox, Bürgermeister von Remich, Luxemberg, der über 30 Kommunen von Luxemburg in die Allianz eingebracht hat, die rund 60 Prozent der Bevölkerung Luxedmbergs ausmachen.

Parallel dazu bereiten die StädteRegion Aachen sowie Maastricht (NL) und Wiltz (LUX) weitere Klagen vor einem Zivilgericht in Brüssel vor. „In diesem Verfahren werden wir sehr individuell die besondere Betroffenheit der Bevölkerung bei einem atomaren Unfall in Tihange deutlich machen. Unser Ziel ist es, auch die zweite Klage zeitnah einzureichen“, erklärt Etschenberg.