Urantransporte: Hat sich seit 1983 nichts geändert?
Am vergangenen Wochenende, Freitag 17. und Samstag 18. Februar, fanden große Protesteaktionen gegen Urantransporte unter anderem in Kiel, Hamburg, Bremen, Osnabrück, Münster, Köln, Bonn, Koblenz Trier und Duisburg statt. Die Anti-Atomkraft-Initiativen und der BBU forderten so das sofortige Verbot der häufig fahrenden Urantransporte und die sofortige Stilllegung der Uranfabriken in Lingen (Niedersachsen) und Gronau (Nordrhein-Westfalen). Das früher erschienene Magazin unseres Verlages: “Bonner-Energie-Report” hatte schon seit den Achtzigern darüber ausführlich berichtet. (Siehe Hinweise unten!)
Die Initiativen weisen daraufhin, dass beide Uranfabriken keinerlei Laufzeitbegrenzung unterliegen und in ihnen Nuklearbrennstoff für Atomkraftwerke im In- und Ausland produziert wird. Damit beide Anlagen betrieben werden können, finden zahlreiche Urantransporte mit LKW und Zügen, aber auch per Schiff, statt.
Die Aktion am Wochenende richtete sich konkret gegen sogenannte „YellowCake“- Transporte über Kiel und Hamburg zur AREVA-Uranfabrik in Narbonne(Frankreich) sowie gegen Uranhexafluorid-Transporte von derfranzösischen Konversionsanlage Pierrelatte (Rhône-Tal) zur einzigendeutschen Urananreicherungsanlage in Gronau.
Mitglieder mehrerer Anti-Atomkraft-Initiativen haben dazu deshalb am Wochenendesymbolisch „Yellow Cake“ (Uranerzkonzentrat) von Kiel nach Trier inPersonenzügen transportiert. Sie haben dabei nach eigenen Angaben die Bahnstrecke genutzt, die regelmäßig für die zahlreichen Atomtransporte zwischen Hamburg und Trier genutzt wird. Außerdem haben sie symbolisch Uranhexafluorid von Frankreich nach Gronau transportiert. Während der zweitägigen Fahrt wurden auf der Strecke Reisende über dieGefahren der Urantransporte informiert.
Urantransporte erfolgen inder Regel ohne Polizeischutz, berichteten die Initiativen in einer Vorabmeldung. Und auch betroffene Kommunen, die durchfahren werden, würden vorab nicht informiert, heißt es da.
Bei möglichen Unfällen wären die zuständigen Hilfskräfte vor Ort nicht in der Lage sofort angemessen reagieren zu können. Bei einem Unfall mitUranhexafluorid-Freisetzungen müsste innerhalb weniger Minuten einBereich im Umkreis von mehreren Kilometern evakuiert werden.
Am Ende der Aktionstour fand gestern, Sonntag 19, Februar, am Bahnhof in Gronau ab 17 Uhr eine Mahnwache statt.
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