Der Atom-U-Raketenkreuzer „Wladimir Monomach“ hatte bereits Anfang September eine ballistische Bulawa-Rakete abgeschossen
Der Atom-U-Raketenkreuzer „Wladimir Monomach“ hatte bereits Anfang September eine ballistische Bulawa-Rakete abgeschossen

MOSKAU, 06. Oktober. Das russische Regierungsblatt “Rossijskaja Gaseta“ berichtet heute Moskau und Washington seien bei atomarer Bewaffnung gleichgezogen.

Nach der Indienstnahme der neuen Raketensysteme Jars und zweier U-Boote (Juri Dolgoruki und „Alexander Newski“) mit Bulawa Raketen ist Russland nach der Zahl der Atomwaffenträger und der Sprengköpfe auf entfalteten Trägern mit den USA gleichgezogen, schreibt die „Rossijskaja Gaseta“ am Montag.

Die Zeitung ist quasi das Amtsblatt der Regierung und sitzt in Moskau.
Die Raketentruppen bei Irkutsk, Nowosibirsk (Sibirien) und Koselsk im Gebiet Kaluga (südwestlich von Moskau) werden mit dem JARS-Raketensystem ausgestattet. Die JARS verfügen laut russischer Experten über nukleare Mehrfachsprengköpfe für Interkontinentalraketen um mehrere Ziele gleichzeitig anzugreifen, oder Abwehrmaßnahmen zu erschweren. Der Atom-U-Raketenkreuzer „Wladimir Monomach“ hatte bereits Anfang September aus dem Weißen Meer eine ballistische Bulawa-Rakete in Richtung Schießübungsplatz Kura auf Kamtschatka (Russisch-Fernost) gestartet. Der Teststart war erfolgreich. Bulawa ist die neueste russische dreistufige U-Boot-gestützte Festtreibstoffrakete. Zuvor hatte es bei Tests noch Probleme gegeben.
Die russische Amtszeitung „Rossijskaja Gaseta“ veröffentlichte heute einen Bericht wonach erstmals seit Anfang der 2000er-Jahre ein atomares Gleichgewicht zwischen Moskau und Washington bestehe. Das ergebe, so das Regierungsblatt, ein vom US-Außenministerium veröffentlichter Bericht, der auf dem Informationsaustausch zwischen Russland und den USA über ihre Atomarsenale basiert.
Im START-3-Vertrag, der am 8. April 2010 in Prag unterzeichnet wurde, hatten sich Russland und die USA dazu verpflichtet, sich zweimal im Jahr (am 1. März und 1. September) gegenseitig über den Zustand ihrer Raketen- und Atomwaffenarsenale zu informieren. Offen bleibt wie die Angaben geprüft werden.