13.12.14 Karikatur Energiesparen

„Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen muss der Wärmemarkt endlich stärker in den Fokus rücken. Das immense Potenzial, das zur Senkung von CO2-Emissionen und zum Energiesparen beispielsweise bei der energetischen Gebäudesanierung vorhanden ist, muss entschieden von Bund und Ländern angegangen werden”, kommentierte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW- Hauptgeschäftsführung, am Freitag die Ergebnisse einer neue Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum Heizungsmarkt.
Die Ergebnisse zeigten deutlich, so Müller, dass das Alter von Heizungsanlagen in Deutschland bedenklich sei. Die Studie belege dass die Heizungsanlagen in Deutschland im Durchschnitt 17,6 Jahre alt seien. 36 Prozent aller Heizungsanlagen wurden, laut Studie, sogar vor dem Jahr 1995 eingebaut und sind damit älter als zwanzig Jahre.

Hildegard Müller (BDEW): Immenses Potenzial zum Energiesparen
Hildegard Müller (BDEW): Immenses Potenzial zum Energiesparen

„Ein Großteil der Heizung-sanlagen im Gebäudebe- stand ist somit nicht auf dem Stand der Technik“, kommentierte Müller die Ergebnisse. Für die vom Marktforschungsinsti-tut GfK, Nürnberg, durchge- führ-te Studie unter dem Titel “Wie heizt Deutsch- land?” wurden über 5.000 Haushalte im gesamten Bundesgebiet befragt.
Wie die Studie zeigt entfa- llen in Deutschland 40 Prozent des Endenergie-verbrauchs und etwa ein Drittel der CO2-Emissionen auf den Wärmemarkt. “Eine schnelle, effiziente und bezahlbare Modernisierung muss auf bewährte und klimaeffiziente Anwendungen aufbauen. Der Energieverbrauch in Wohnungen kann etwa mit modernster Erdgasbrennwert-Technik in Kombination mit Erneuerbaren Energien effizient gesenkt werden. Auch durch den Einsatz von dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung kann eine Effizienzsteigerung im Heizungsmarkt erzielt werden”, resümierte Müller.
Zudem hat die Studie untersucht, welche Heizungssysteme in den insgesamt 40,4 Millionen Wohnungen Deutschlands genutzt werden: In 70,4 Prozent der Wohnungen ist eine Zentralheizung installiert, wovon mehr als die Hälfte mit Erdgas betrieben wird. 13,5 Prozent aller Wohnungen werden mit Fernwärme geheizt, Erdgas-Etagenheizungen sind in 9,8 Prozent der Wohnungen installiert. Insgesamt schätzen die Deutschen vor allem die unkomplizierte Handhabung und Sicherheit ihrer Heizungsanlage (71 Prozent).
In fast jeder zweiten Wohnung (19,3 Mio) in Deutschland wird mit Gas geheizt. Gas hat mit 49,3 Prozent den mit Abstand größten Anteil unter den verschiedenen Energieträgern. In 26,8 Prozent aller Wohnungen sorgt Heizöl für Wärme, während Fernwärme in 13,5 Prozent aller Wohnungen genutzt wird. Strom – Nachtspeicher-heizungen und Wärmepumpen – lieferte für 4,1 Prozent die Heizenergie.