23.01. NiederkasselDie Stadt Niederkassel hat Ende Mai vergangenen Jahres ein neues Kapitel in der Niederkasseler Stromversorgung aufgeschlagen. Die Energieversorgung Niederkassel GmbH & Co.KG (EVN), an der die Stadt mit 51 Prozent beteiligt ist, hat mit der rhenag eine gemeinsame Stromnetzgesellschaft gegründet. Für den Bürger ändert sich nichts. (Linkes Bild: Brachten die neue Strompartnerschaft zwischen der Stadt Niederkassel und rhenag auf den Weg (v.l.): rhenag Vorstand Dr. Hans-Jürgen Weck, EVN-Geschäftsführer und rhenag-Energiegeschäftsleiter Dr. Bernd Ganser, Bürgermeister Stephan Vehreschild und der Erste Beigeordnete der Stadt Niederkassel Helmut Esch.)

Die Stadt erhält durch Neugründung die Mehrheit am Stromnetz. 49 Prozent hält die rhenag. Sie steuert aber auch mit ihrem Know-how das operative Geschäft für den Betrieb der Niederkasseler Stromnetze .
Mit der Gründung der Gesellschaft wurde auch ein neuer Stromkonzessionsvertrag mit der EVN über eine Laufzeit von 20 Jahren unterzeichnet. Wie die Stadt anschließend bekannt gab sei damit die neue Strompartnerschaft mit rhenag umgesetzt worden, für die sich der Niederkasseler Stadtrat ein Jahr zuvor entschieden hatte. rhenag hatte bereits vor der Gesellschaftsgründung das Stromnetz von der RWE Deutschland AG erworben und in die EVN eingebracht.
„Mit diesem Kooperationsmodell übernimmt Niederkassel Verantwortung für die eigene Strominfrastruktur“, erklärte Bürgermeister Stephan Vehreschild anlässlich der Vertragsunterzeichnung. „Dieser Schritt bietet Chancen für die Entwicklung Niederkassels, er birgt natürlich auch unternehmerische Risiken.“ In der „bewährten Partnerschaft mit unserem Regionalpartner rhenag“, betonte Vehreschild, seien diese Risiken jedoch beherrschbar. rhenag-Vorstand Dr. Hans-Jürgen Weck“… unsere Position in Niederkassel deutlich gestärkt.“
Helmut Esch, 1. Beigeordnete der Stadt ergänzte: „Es wird in den nächsten Jahren darauf ankommen, … dem aus der fortschreitenden Energiewende resultierenden Innovationsdruck auf die Stromnetze zu begegnen.“ . Diese Gesellschaft zahlt dann die Konzessionsgebühr für die Nutzung der Netze an die Stadt. Innerhalb von 20 Jahren will die Stadt die Kosten des Netzkaufs abbezahlt haben. Zu den Summen wurde nichts bekannt.
Ein Verkauf von Strom an private Haushalte oder Unternehmen findet laut Stadtangaben nicht statt.

Die Stadtwerke Niederkassel betreiben seit Juni 2011 Photovoltaik Anlagen auf städtischen Objekten. Weitere Anlagen sollen installiert werden. Der Strom soll, soweit benötigt in städtischen Objekten verbraucht werden. Überschüssiger Strom wird in das Stromnetz eingespeist.
Die Stadtwerke Niederkassel betreiben seit Juni 2011 Photovoltaik Anlagen auf städtischen Objekten. Weitere Anlagen sollen installiert werden. Der Strom soll, soweit benötigt in städtischen Objekten verbraucht werden. Überschüssiger Strom wird in das Stromnetz eingespeist.

Die Neugründung der Gesellschaft und die damit verbundene Debatte im Rat wer denn der zukünftige Partner in einer gemeinsamen Gesellschaft sein würde, hatte zuvor im Rat und in der Öffentlichkeit für Unruhe und Aufsehen gesorgt. Eine Meldung im „Rhein-Sieg-Anzeiger“ in der berichtet wurde laut einer Empfehlung des Hauptausschusses an den Stadtrat: Der Stromvertrag mit der Rhein-Energie, der jetzt ausgelaufen ist, solle nicht mehr verlängert werden, neuer Partner solle die rhenag werden, löste alles aus. Die Information aus der nicht-öffentlichen Sitzung, berichtete anschließend der Rhein-Sieg-Anzeiger, „erhielten wir von CDU-Fraktionschef Marcus Kitz. Ebenso wie die Information, dass nur die FDP im Ausschuss gegen die „rhenag gestimmt hatte.“ Merkwürdig mutet in dem Zusammenhang an, dass Journalisten ihre Quellen bekannt geben.
Nun, wie auch immer. In der Folge gingen die FDP- und auch die SPD-Fraktion mit Protestnoten an die Zeitungen: Es gehe nicht an, dass ein Politiker Vertraulichkeiten aus einer nicht-öffentlicher Sitzung an die Presse weitergebe. In der nächsten Ratssitzung wurde das Verhalten des CDU-Fraktionsvorsitzenden zum Gegenstand der öffentlichen Debatte. Tenor: Durchgehender Tenor: Bei der Weitergabe von Informationen aus nicht-öffentlicher Sitzung dürfe sich nicht jedes Ratsmitglied seine eigenen Regeln geben.

Übrigens:

Für den Endverbraucher ändert sich durch dieses Konstrukt nichts: Weder muss er seinen Stromvertrag kündigen, noch nach einem neuen Anbieter suchen. Einziger Zweck der neuen Gesellschaft ist das Betreiben des Stromnetzes. Grundversorger auf Niederkasseler Stadtgebiet ist und bleibt der andere Rhenag-Gesellschafter: die Rhein-Energie. Sie hält 33,33 Prozent der Rhenag-Anteile. Stromkunden können, wenn sie wollen, aber auch zu anderen Anbietern wechseln