Französische Energieministerin Segolene Royal für Kapazitätsmarkt
Französische Energieministerin Segolene Royal für Kapazitätsmarkt

Die französische Energieministerin, Segolene Royal, hat am Freitag noch mal bekräftigt, dass die französische Regierung einen Kapazitätsmarkt einführen will, um in Zukunft weiter die Versorgungssicherheit bei Strom zu gewährleisten. Zuvor hatte dies auch Großbritannien bekundet.
Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), erklärte zur Ankündigung der Franzosen: „Mehr als ein Dutzend europäischer Staaten beschäftigt sich aktuell mit diesem Thema. Längst ist deutlich geworden, dass die Reform des Strommarktdesigns keine nationale, sondern eine europäische Herausforderung ist. Strom macht nicht an Grenzen halt. Es ist deshalb wichtig, dass die von der Bundesregierung angestoßene Debatte um das zukünftige Strommarktdesign ergebnisoffen und mit einer klaren europäischen und grenzüberschreitenden Perspektive geführt wird.“

Hildegard Müller (BDEW) BDEW Leistungsmarkt europagerecht
Hildegard Müller (BDEW) BDEW Leistungsmarkt europagerecht

Müller wies darauf hin, dass der vom BDEW entwickelte dezentrale Leistungsmarkt die Weiterentwicklung des europäischen Energiebinnenmarktes unterstütze und auch fördere. Der Branchenvor- schlag sei europakompati- bel und setze ausdrücklich auf die Einbindung auslän- discher Kapazitäten in den dezentralen Leistungs- markt. Die Entscheidung der französischen Energie- ministerin Segolene Royal hat vor allen Dingen Auswirkungen auf Südwest-Deutschland, das durch eine Grenzkuppelstelle mit Frankreich verbunden ist. Über die wird zwischen zwei und vier Gigawatt Leistung importiert oder exportiert werden. Frankreich exportiert normalerweise große Teile seiner Stromproduktion in Nachbarländer, insbesondere nach Italien. Im Winter wandeln sich einige französische Regionen allerdings wegen der weitverbreiteten elektrischen Heizungen zu Importeuren.