Atomwaffen auf der Krim-  Kurzstreckenraketen vom Typ  Iskander-M-Systeme; Bild: Sputnik news, Alexei Danichev
Atomwaffen auf der Krim- Kurzstreckenraketen vom Typ Iskander-M-Systeme; Bild: Sputnik news, Alexei Danichev

Russland hat jetzt erneut darauf verwiesen, dass es das Recht habe Atom- waffen auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim zu stationieren.

Nachdem Russlands Außenminister Sergej Lawrow bereits Mitte Dezember erklärte hatte es sei nicht ausgeschlossen, dass Atomwaffen auf der Halbinsel Krim stationiert würden, wiederholte Michail Uljanow, Ressortleiter Non-Proliferation und Rüstungskontrolle im russischen Außenministerium diese Überlegung am Mittwoch dieser Woche bei einer Pressekonferenz der Medienholding Rossiya Segodnya. Er erklärte dabei Moskau habe theoretisch das Recht, Atomwaffen auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim zu stationieren. Solche Pläne gebe es vorerst aber nicht.

Rossiya Segodnya ist ein Medienunternehmen des russischen Staates in Moskau. Unter der Dachmarke Sputnik betreibt es ein Nachrichtenportal und Radiosender in 30 Sprachen, berichtet Wikipedia.
„Natürlich hat Russland das Recht, in jeder Region auf eigenem Territorium bei Bedarf Atomwaffen zu stationieren“, erklärte der Ressortleiter des russischen Außenministeriums Uljanow während der Pressekonferenz. Wie der Diplomat weiter erklärte, seien ihm aber keine solchen Pläne bekannt. „Aber prinzipiell gehen wir davon aus, dass wir dazu berechtigt sind.“

Außenminjister Lawrow: Schließt Stationierung von Atomraketen auf der Krim nicht aus
Außenminjister Lawrow: Schließt Stationierung von Atomraketen auf der Krim nicht aus

Außenminister Sergej Law- row hatte Mitte Dezember bereits gewarnt mit der Stationierung von Atom- waffen auf der Halbinsel Krim könnte Russlands Mi- litär die Nato-Infrastruk- tur und die US- Raketen- abwehrsysteme in Europa ins Visier nehmen. Die rus- sische Nachrichten-Agen- tur Sputnik news Deutsch- land berichtete Lawrow habe erklärt Russland könnte zudem die operativ-taktischen Iskander-M-Systeme in Stellung bringen. Laut Chefdiplomat Lawrow, so der Bericht der Nachrichten-Agentur weiter, erwägt Moskau nicht nur die Stationierung von Atomwaffen auf der Krim. Nicht nur Flugzeuge, sondern auch Schiffe und U-Boote könnten mit Nuklearwaffen bestückt werden.

“Adäquate Reaktion auf Aktivitäten der USA”
„Experten zufolge sind Russlands Maßnahmen im Baltikum und auf der Krim eine adäquate Reaktion auf die Aktivitäten der USA und der Nato in unmittelbarer Nähe zu den Grenzen Russlands“, so heißt es im Bericht der Agentur.
Sputnik news berichtete Mitte Dezember ebenfalls aus dem russischen Verteidigungs- ministerium wonach zuvor innerhalb von zwei Tagen eine Raketen- und eine Landungsbrigade mit Iskander-Systemen ins Gebiet Kaliningrad verlegt worden seien.

Wladimir Putin: Kiew muss zahlen
Wladimir Putin: Asymetrische Antwort auf NATO-Aktivitäten

„Auffallend sei“, so die Agentur weiter, „dass die US- und Nato-Geheimdien- ste die Verlegung und die Stationierung der Iskander-Systeme im Gebiet Kalinin- grad nicht bemerkt haben. Andernfalls hätte die Welt bereits vor einer Woche davon erfahren.“ Die Iskan- der-Raketen haben eine Reichweite von 500 Kilo- metern und können mit nuklearen Gefechtsköpfen bewaffnet werden.
Laut Sputnik news handelt es sich damit offenbar um eine asymmetrische Antwort auf den Ausbau des europäischen US-Raketenabwehrsystems und die Annäherung der Nato-Infrastruktur an die russischen Staatsgrenzen. Von diesen möglichen Maßnahmen hatte bereits früher der russische Präsident Wladimir Putin gesprochen. Auch Weißrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko schloss die Stationierung von Iskander-Raketen in seinem Land „wegen der zunehmenden Bedrohung“ durch die Nato nicht aus, berichtete Sputnik news.

“Logische und durchdachte Maßnahme”
Wie die russische Nachrichten-Agentur weiter berichtete habe der russische Militärexperte Wladimir Kosin erklärt die Verstärkung der russischen Truppenverbände in der Nähe der Nato-Mitgliedsländer sei eine logische, durchdachte und richtige Maßnahme. In Europa seien bereits 500 Nuklear- raketen der USA stationiert. Außerdem könnten weitere Systeme in den baltischen Ländern stationiert werden, weil das rechtlich nicht verboten sei, so der Experte.