Norbert Meinerzhagen, Fraktionsvorsitzender Die Unabhängigen, Hennef, zur Energiepolitik der Stadt:

Ich erspare es mir jetzt einmal, Wörter in den Mund zu nehmen, die mit “Öko” anfangen. Bei solchen Wörtern habe ich immer den dumpfen Verdacht, dass diese Vorsilbe (so wichtig wie sie heute auch ist) mit Hilfe ihrer Anhängsel zu einer Sprechblase verkommen.

Nach meiner Erfahrung sind aber Sprechblasen hohl und platzen auch regelmäßig! Also überlassen wir derartige Leerformeln sinnvollerweise den Wahlprogrammen der anderen Parteien.
Hier aber geht es, soweit ich das sehe, um die Frage: “Wie sehen Sie die zukünftige Energieversorgung der Stadt als kommunale Selbstversorger?” Vereinfacht formuliert: “Braucht die Stadt ein Stadtwerk?”
Nun kann man sich die Sache leicht machen, denn ein Stadtwerk haben wir ja schon!

Lieferanten nicht identisch mit Netzbetreibern

Norbert Meinzerhagen, Fraktionsvorsitzender Die Unabhängigen
Norbert Meinerzhagen, Fraktionsvorsitzender Die Unabhängigen

Tatsache ist aber, dass das derzeit existie- rende Stadtwerk längst nicht alles das macht, was zur kommunalen Selbstversor- gung beitragen könnte. Also aus dem denkbaren Spektrum >Gas, Wasser, Strom< beschäftigt sich das Stadtwerk ja lediglich mit Wasser (genaugenommen sogar nur mit Abwasser). Alles andere wird extern geleistet. Netze für alle drei Versorgungsar- ten werden extern betrieben, die Lieferan- ten müssen dabei nicht immer mit den Netzbetreibern identisch sein.

Entscheidungen darüber, ob und wie das Verfahren fortgesetzt wird, ob z. B. eines dieser Netze in städtische Regie übernommen wird, stehen in dieser Ratsperiode an. Da sich an den Bedürfnissen der Hennefer Bürger in dieser Hinsicht wohl kaum etwas ändern kann (wer Strom bezieht, wird weiter Strom beziehen, usw.), ist die Frage nach Übernahme der Versorgung der Bürger durch die Stadtwerke letztlich nur noch eine Frage der Wirtschaftlichkeit.
Vorschlag: Bund der Steuerzahler
Aber die sollte in jedem Fall nur von einem renommierten und unabhängigen Institut beurteilt werden!! Vorschlag: Der Bund der Steuerzahler!
Das und nur das kann die Grundlage für eine Entscheidung sein, in dieser Hinsicht Änderungen vorzunehmen.
Im Übrigen passt es doch gar nicht zusammen, Aktien von RWE und Rhenag (den beiden Netzbetreibern) zu kaufen und dann deren Aufgaben an die Stadtwerke zu übertragen, also anders ausgedrückt den Firmen ihre Geschäftsgrundlage zu entziehen. Die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme müsste mir erst noch mal jemand erklären. Was ist das für eine Logik?
Gut, der Aktienkauf bringt natürlich Aufsichtsratspöstchen für altgediente Parteistrategen, aber muss das sein?
Nein, das glaube ich nicht, passt einfach nicht!!! Lesen Sie dazu auch: Wer  bestimmt die Energiepolitik in Hennef ?