Spätestens im Mai wird entschieden wer die Hennefer Bürger und Unternehmen mit Strom beliefert. Wird das die Stadt selbst mit ihrem Stadtwerk tun? Wir haben die Hennefer Grünen eingeladen bei uns ihre Vorstellungen dazu öffentlich darzulegen. Lesen Sie selbst!

Fraktionschef der GRÜNEN: Matthias Ecke: Was wollen die Grünen?
Fraktionschef der GRÜNEN: Matthias Ecke: Wir können entscheiden, ob uns wenige Großkonzerne weiter hohe Strompreise diktieren. Bild: die Grünen

Wenige Tage vor der letzten Kommunalwahl appellierten die Grünen an ihre Mitglieder und an die Bürger: „… am Sonntag (haben wir) die Möglichkeit, die Menschen zu wählen, die unsere Interessen vertreten. Jede und jeder von uns entscheidet mit, ob die Energieversorgung in die Hände der Bürger gelegt wird und die Kommunen ihren Bedarf selber decken (DIE GRÜNEN) oder ob uns weiter wenige große Konzerne hohe Strompreise diktieren (CDU).“
Am 18.Februar hat die Stadt Hennef im Bundesanzeiger bekannt gegeben, dass die Stromkonzessionsverträge am 18.Mai auslaufen. und dann neu vergeben werden. Bis dahin können sich Interessenten, die an der Fortführung der Verträge interessiert sind, melden. Die RWE AG, also einer der wenigen großen Konzerne die laut den Grünen „hohe Strompreise diktieren“. Wie soll es anschließend weiter gehen? Sollen sich die Stadtwerke Hennef um die neuen Konzessionen bewerben? Sollten es ausschließlich kommunale Stadtwerke sein? Sollten sie sich einen strategischen Partner suchen?
Wir haben den Grünen-Fraktionsvorsitzenden im Rat, Matthias Ecke, eingeladen, dass sich die Fraktion, wie es auch andere Parteien wie die CDU, die SPD und die Unabhängigen, nicht nur in Hennef, auch getan haben, mit ihren Vorstellungen bei uns äußern könne. Ecke ließ uns jetzt in einem Telefonat wissen, Die Grünen wollten nicht auf das Angebot eingehen.16.03.15 Grüne Hennef Sonnenblume
Dennoch wollten wir die Position Hennefer Grünen gerne näher kennenlernen und „blätterten“ durch das was auf ihrer homepage zu lesen ist. Unabhängig von verschiedenen Artikeln der Berliner linksalternativen Tageszeitung taz zu globalen Energiethemen findet sich dann doch unter dem Datum vom 22.August 2012 ein Artikel zur eigenen Hennefer Grünen-Energie-Politik unter dem Titel: „Mehr Sonnen- strom in Hennef!“ Da heißt es: „Die in Berlin beschlossene Energiewende kommt nach dem Willen der Grünen nun auch nach Hennef. ‚Es reicht nicht, globale Ziele zu formulieren, wir brauchen viele kleine Projekte vor Ort‘, begründet die Vorsitzende des Energie-Arbeitskreises Yvonne Krause-Ließem die Initiative.“ Zwanzig Trägervereine von sozialen und kulturellen Einrichtungen in Hennef hat der Arbeitskreis laut Frau Krause-Ließem damals zu einem Treffen eingeladen.
„Es geht den Grünen nicht um allgemeine Forderungen, wie man sie alltäglich zu hören bekommt“, heiß es in dem Artikel. Sondern, und das ist ja wirklich zu begrüßen: „Sie wollen an Hand ganz konkreter Zahlen zeigen, was Anlagen zur Erzeugung von Strom durch Nutzung der Sonnenenergie kosten, wie man diese Kosten finanzieren kann und welchen Einspareffekt bzw. welche Erträge man erzielen kann, wenn man den eigenen Strom in das allgemeine Netz einspeist.“

“Ganz besonderer Multiplikatoreffekt”

Auch namentlich gut bekannte Experten der größten Anbieter erneuerbarer Energie waren zu Demonstrationszwecken eingeladen.
„Thomas Reuter vom Arbeitskreis Energie der Grünen“, heißt es in dem Artikel dann weiter, sehe in der Anwesenheit gerade von Trägern sozialer oder kultureller Hennefer Einrichtungen einen ganz besonderen Multiplikator-Effekt: „Wenn diese Einrichtungen die Nutzung des Sonnenstromes demonstrieren, dann sehen viele Besucher, wie selbstverständlich diese Nutzung heute ist. Manche werden sich aufgefordert fühlen, diesem Beispiel zu folgen“, wird Reuter noch zitiert. Was aus der Veranstaltung geworden ist, wie konkret die energiepolitischen Vorstellungen und Forderungen der Hennefer Grünen aussehen, danach sucht man vergeblich. Vielleicht auch deswegen haben sie unsere Einladung, sich zum Thema zu äußern nicht angenommen.

Lesen Sie auch: Wer bestimmtdie Energiepolitik  in Hennef ?