Das neue Solarkataster des Rhein-Sieg-Kreises; Bild Rhein-Sieg-Kreis
Das neue Solarkataster des Rhein-Sieg-Kreises; Bild Rhein-Sieg-Kreis

Wenn von den derzeit rund 115.000 im Rhein-Sieg Kreis geeigneten, aber noch ungenutzten Dachflächen nur jede zehnte für eine neue Fotovoltaik-Anlage genutzt würde, dann würden die insgesamt 11.500 neuen Anlagen einem Investitionsvolumen von rund 82 Mio. Euro entsprechen. Das stellte der Leiter  der Wirtschaftsförde- rung des Kreises, Dr. Herrmann Tengler,  anlässlich der Vorstel- lung des runderneuerten Solarkatasters des Kreises fest.

„Das zeigt, welches wirtschaftliche Potential in den erneuerbaren Energien für die heimischen Unternehmen, insbesondere für das Handwerk, steckt“, so  Tengler weiter. Leider wurden keine Angaben über die mögliche Summe der Stromerzeugung bekannt gegeben. Die Bonner Regionalplaner Heide und Eeberhard hatten ja bereits 2009 in einem Gutachten mit dem Titel: Energieregion Rhein Sieg festgestellt, dass der Rhein-Sieg-Kreis sich nicht nur selbst mit Energie versorgen könne, sondern auch noch in erheblichem Maße “exportieren” könnte.

Wirtschaftsförderer des Kreises Dr. Hermann Tengler: Das zeigt, welches wirtschaftliche Potential in den erneuerbaren Energien für die heimischen Unternehmen, insbesondere für das Handwerk, steckt“,
Wirtschaftsförderer des Kreises Dr. Hermann Tengler: “Das zeigt, welches wirtschaftliche Potential in den erneuerbaren Energien für die heimischen Unternehmen, insbesondere für das Handwerk, steckt“

Bislang sind erst rund 8000 Fotovoltaik-Anlagen installiert. „Das neue Solarka- taster – übrigens sind wir der erste Landkreis bundesweit, der in seinem Solarkataster Freiflächen berücksichtigt – liefert eine komfortable Erst- information für interessierte Bürgerinnen und Bürger, Un- ternehmer, Investoren und das regionale Handwerk“, sagte Landrat Sebastian Schu- ster bei der Vorstellung des Katasters.

Mit Unterstützung der Kreissparkasse Köln

Das Kataster des Kreises wurde mit Unterstützung der Kreissparkasse Köln erarbeitet und so nahm auch deren stell- vertretender Vorstands- vorsitzende Josef Hastrich an der Präsentation des neuen Katasters ebenso teil wie auch Prof. Dr. Martina Klärle von der Gesellschaft für Landmanagement und Um- welt mbH.  Prof. Klärle hat im Auftrag der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises die Berechnungen zur Wirt- schaftlichkeit einer Solaranlage, die im Kataster mitgeliefert wird,  durch- geführt.
So sind neben der Eignung eines Gebäudes oder einer Freifläche im neuen Solarkataster für jede eingezeichnete Modulfläche auch konkrete Leistungs- werte abrufbar, zum Beispiel wie viele Quadratmeter an Modulen auf dem Dach sinnvoll installiert werden können, welcher jährliche Stromertrag zu erwarten ist, wie hoch das jährliche Einsparpotenzial an Kohlendioxid (CO2) sein kann.

Farbskala von rot bis grün

12.12.14 Fertighaus Messe Roth PhotovoltaicEbenfalls dargestellt wird, ob und inwieweit ein Dach für eine solarthermi- sche Anlage zur Heizungs- unterstützung oder zur Warmwas- serbereitung geeignet ist. Eine Farbskala von rot über orange, gelb bis grün lässt schon auf den ersten Blick erkennen, welche Dächer, Dachteile oder auch Freiflächen im Kreisgebiet in welchem Maß für eine Fotovoltaikanlage zur Stromgewinnung oder für eine Solar- thermieanlage zur Warmwasserge- winnung genutzt werden können.
Das Solarkataster des Kreises gibt es bereits seit 2010. An Aktualität, Tiefe und Genauigkeit in der Aussagekraft hat es gewonnen durch eine neue Überflie- gung des Kreisgebietes. Dabei kam ein neues Laserscan- Verfahren zum Ein- satz. Sodass nun ,wie Professorin Klärle betont „ jeder Baum und jeder Strauch“ der Schatten werfen könnte erfasst ist. Eine weitere wirkungsvolle Hilfe waren die Messdaten der nordrhein-westfälischen Landvermessung GEObasis NRW . Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kommentar