Minister Gabriel weihte auch einen Offshore-Windpark von RWE in der Nordsee ein. Hier Windanlagen vor der holländischen Küste; Bild U&E
Minister Gabriel weihte auch einen Offshore-Windpark von RWE in der Nordsee ein. Hier Windanlagen vor der holländischen Küste; Bild U&E

Zwei Tage berieten die G7-Energieminister in einem Hotel an der Hamburger Alster vor allem über das Bestreben Eu- ropas die sehr große Abhängigkeit von russischen Gaslie- ferungen zu verringern.

Nun sollen mehr Pipelines, Speicher oder spezielle Häfen gebaut werden an denen Tankschiffe mit Flüssiggas aus den Golfstaaten anlegen könnten.
In Deutschland war der geplante Bau eines Terminals in Wilhelms- hafen aus Kostengründen nicht realisiert worden. Gabriel betonte nach dem Treffen, es sei kein Geheimnis, dass die G7-Staaten im Energiebereich verschiedene Ansätze verfolgten. Während Deutschland auf Ökostrom setze und alle Atommeiler bis 2022 abschalte, bauten die USA und Japan weiter auf Kernkraft. Auch Kohle solle im globalen Energiemix eine wichtige Rolle behalten, stellte der Minister fest.

 Erneuerbare schaffen mehr Unabhängigkeit von Moskau
Gabriel hatte während der Konferenz auch den Windpark Nordsee Ost des Energiekonzerns RWE, rund 35 Kilometer von Helgoland und 40 Kilometer von der Insel Amrum entfernt, eingeweiht.

Mit der installierten Leistung von 295 Megawatt können jährlich rund 320.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Mit dem symboli- schen Akt , Gabriel steckte einen Stecker in eine Steckdose, eröff- nete der Minister die Plattform. und erklärte anschließend Europas größte Volkswirtschaft wolle Vorreiter beim Ausbau erneuerbarer Energien bleiben. Auch so könne die Abhängigkeit von Gas aus Russland verringert werden. Diese Worte waren sicherlich auch an die Adresse der übrigen G 7-Vertreter gerichtet. Ganz offensichtlich nutzt Deutschland, das derzeit den G7-Vorsitz inne hat, trotz aller unterschiedlicher Ansätze zur Energieversorgung, die Gelegenheit die anderen G7-Mitglieder auf den deutschen Energiepfad zu locken. Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Gas-Poker – Kommentar