Kreml-Chef Putin: Verändern die  USA mit Gas-Exporten nach Europa die Märkte?
Kreml-Chef Putin: Verändern die USA mit Gas-Exporten nach Europa die Märkte?

Die USA wollen nicht nur zum weltgrößten Expor- teur von verflüssig- tem Erdgas (LNG) werden, sie wollen auch Europa mit LNG versorgen und so die EU-Staaten, die bisher noch an den Gaspipelines aus Moskau hängen, unabhängiger vom Putin-Land machen. Ist das die neue Energie-Zukunft? Soll die neue Abhängigkeit, die von den USA, die alte von Russland ablösen?
“Anfang nächsten Jahres werden wir anfangen, LNG auszuführen. ” Nicht nur das kündigte US-Energieminister Ernest Moniz in dem Interview an, das die Hamburger Wochenzeitung “Die Zeit” mit ihm geführt und in ihrer Mittwochsausgabe veröffentlicht hatte. Monitz erlärt darin auch: “Die Chancen stehen gut, dass wir bis Ende des Jahrzehnts das Niveau von Katar erreichen, dem größten LNG-Exporteur der Welt.”

USA: Vom Importeur  zum Exporteur
Mit Hilfe der umstrittenen Fracking-Fördermethode ist Amerika, das noch vor wenigen Jahren an der Küste Spezial-Terminals zur Einfuhr des verflüssigten Gases baute, zum LNG-Gas-Exportland geworden.

Vor dem Export nach Europa müsste das Gas, das die USA per Fracking aus der Erde holen, zuerst verflüssigt werden. Bei diesem Prozess muss das Gas stark heruntergekühlt werden. Das ist nicht gerade billig.
Und dennoch will Washington auf diese Weise in wenigen Jahren zu einem wichtigen Erdgaslieferanten für Europa werden. Wie wichtig? Und wie teuer wird das Ganze?
Zur Erinnerung: Russland liefert rund 34 Prozent des von der EU importierten Erdgases per Pipeline. Darüber hinaus: Länder wie zum Beispiel Bulgarien, Litauen oder die Tschechische Republik hängen gar mit über 80 Prozent am russischen Gastropf.
Unabhängig davon wie viel Europa auf diese Weise mit gas versorgt wird. Die Aussage von US-Energieminister Monitz wird ihre Wirkung im Preisgefüge der Gasmärkte zeigen. Moskau wird neue kalkulieren müssen. Denn, “fest steht aber“, erklärte Monitz im Zeit-Interview: „Es wird mehr Gas auf die internationalen Märkte kommen.“ Lesen Sie dazu auch: Gas-Mehr Unabhängigkeit von Moskau? und  Gas-Poker- Kommentar