Neuer Wintershall-Chef Mario Mehren spricht Klartext zu Russland-Sanktionen
Neuer Wintershall-Chef Mario Mehren spricht Klartext zu Russland-Sanktionen

Der neue Chef des deutschen Energieproduzenten Wintershall, Mario Mehren, schließt die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit dem russischen Gasgiganten Gazprom über den Tausch von Unternehmensanteilen nicht aus.

Das könne aber erst nach einer Verbesserung der politischen Lage geschehen, sagte Mehren am Dienstag auf der Weltgaskonferenz in Paris. Diese Aussagen, über die die russische Nachrichtenagentur Sputnik news berichtete bestätigte inzwischen der Presse-Sprecher von Wintershall, Stefan Leunig,  gegenüber Umwelt und Energie-Report.
Der Tausch von Unternehmensanteilen sei eine gute Idee. Zugleich zeigte sich Mehren nicht sonderlich optimistisch hinsichtlich einer schnellen Änderung der Lage in Bezug auf die Aufhebung westlicher Sanktionen gegen Russland. Zuvor hatte der Topmanager erklärt, dass Wintershall bis 2018 rund 500 Millionen Euro in Projekte in Russland investieren wolle, darunter in Achimgaz und Juschno-Russkoje. Sein Konzern sei für neue Projekte in Russland offen. Russland sei eine wichtige Region für Wintershall.

Wintershall-Chef Mehren: Weiter am Aktientausch mit Gazprom interessiert
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Mehren: Sanktionen wirkungslos
Sanktionen gegen Russland in der Ukraine-Krise seien wirkungslos, erklärte Mehren darüber hinaus. Und: „Die Situation verbessert sich nicht spürbar. Wir haben nur Verlierer im Sanktionsspiel.“

Die russische Wirtschaft leide und viele deutsche Unternehmen hätten Marktanteile in Russland verloren. Er betonte, Europa dürfe nicht vergessen, dass es für seine Energieversorgung auf russisches Gas angewiesen sei: „Energiesicherheit gibt es für Europa nur mit Russland. Das sind keine geopolitischen, sondern geologische Fakten“, betonte der Wintershall-Chef.