Wladimir Putin: Gas-Rabatt für Ukraine kürzen
Wladimir Putin: Gas-Rabatt für Ukraine kürzen

Bei dem deutlichen Ölpreisverfall kann Russland der Ukrai- ne den Gas-Rabatt nicht in der bisheri- gen Höhe gewähren.

Das hat, laut der russischen Nachrich- tenagentur Sputnik news, der russische Präsident Wladimir Putin gestern in einer Beratung mit den Regierungsmitgliedern in Moskau mitgeteilt.

Putin gestand danach zugleich zu, dass „der Endpreis für die ukrainischen Verbraucher in jedem Fall nicht höher liegen wird, als der für die Nachbarländer wie Polen. Die Regierung soll den Preisnachlass berechnen und eine entsprechende Entscheidung treffen“, so der Kreml-Chef.

Erneut um sichere Gasversorgung bangen?
Müssen die EU-Mitgliedsstaaten angesichts der im letzten Winter gemachten Erfahrungen mit dem für Europa wichtigen Gastransitland Ukraine wieder um eine sichere Gasversorgung bangen?

Nach OECD-Zahlen beziehen fünf EU-Länder ihre Gaslieferungen ausschließlich aus Russland: Bulgarien, die Slowakei, Finnland und – Polen. Auch Ungarn (70 Prozent) und Griechenland (54 Prozent) sind noch stärker auf russisches Gas aus der Pipeline angewiesen als Deutschland. Die Bundesrepublik bezieht 39 Prozent seines Bedarfs aus Wladimir Putins Reich und Deutschland liegt damit sogar über dem EU-Schnitt von 31 Prozent.
Und dennoch gibt sich Berlin gelassen. Für die Bundesregierung hat gerade das Bundeswirtschaftsministerium die Studie „Möglichkeiten zur Verbesserung der Gasversorgungssicherheit und der Krisenvorsorge durch Regelungen der Speicher“ vorgestellt. Staatssekretär Rainer Baake dazu: „Die Gasspeicherstudie unterstützt die Einschätzung des Bundeswirtschaftsmini- steriums, dass unsere Erdgasversorgung heute bereits sehr sicher ist.“