Die EU-Kommission hat heute das Sommerpaket zum europäischen Energiemarkt vorgelegt. VKU und bne nehmen dazu Stellung.

bne Geschäftsführer Robert Busch: Starkes Signal
bne Geschäftsführer Robert Busch: Starkes Signal

Die Kommission präsentiert in ihrem Sommerpaket  ihre Vorstel- lungen zum zukünftigen Energie- endkundenmarkt, zum Strom- marktdesign, zum Energieeigen- verbrauch, zur Energieverbrauchs- kennzeichnung von Produkten und zum Emissionshandel. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne) Robert Busch erklärt dazu:
„Die EU-Kommission hat heute ein starkes Signal für einen wettbewerblichen und vernetzten europäischen Energiemarkt ausgesandt. Viele Punkte, die vorgeschlagen wurden, entsprechen auch vom bne formulierten Forderungen, etwa die Harmonisierung von Marktregeln auf den Energiemärkten, der verstärkte grenzüberschreitende Netzausbau und die Intensivierung der regionalen Kooperation, wie sie im Pentalateralen Forum bereits stattfindet. Besonders hervorzuheben ist, dass die EU-Kommission die Flexibilisierung vorantreiben und Hürden für Demand Response abbauen will. Verstärkt werden soll dabei die lokale Nutzung von Flexibilitäten, wie sie der bne mit dem Flexmarkt ebenfalls als Bestandteil eines modernen Strommarktdesigns vorgeschlagen hat. Eindeutig sind zudem die Aussagen der EU-Kommission, die Verteilnetzbetreibern eine neutrale Marktrolle zuschreiben. Der bne wird auf europäischer Ebene die Konsultation zum europäischen Energiemarktdesign weiter konstruktiv begleiten.“
Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler

Mit den Vorschlägen der Wirtschaftsministerkonferenz voll zufrieden
“Es  braucht einen masiven Umbau der Infrastruktur”

Unternehmen (VKU) Hans-Joachim Reck kritisiert : “Der Schwachpunkt der Mittei- lung zum Endkundenmarkt liegt darin, dass die Diskussion auf die Energieverbraucher verengt wird. Ein Smart Meter bedeutet jedoch noch lange kein Smart Grid”, so Reck zur Komplexität der Situation. “Für die intel- ligente Steuerung des Energiesystems der Zukunft braucht es einen massiven Um- und Ausbau der Infrastruktur, was hohe Investitionen erfordert. Zudem muss klar geregelt werden, wer am Ende die Verantwortung für Versorgungssicherheit und Stabilität übernimmt. Externe Dritte sind dazu weder gewillt noch in der Lage.” Vielversprechend sei daher Ansatz, die Verteilnetzbetreiber zu sogenannten “neutral market facilitators” weiterzuentwickeln. “Dass den Regulatoren allerdings eine noch größere Rolle zugedacht wird, sehen wir kritisch”, so Reck.