Die russische Ölförderung in der  Arktis soll künftig stark  steigen
Die russische Ölförderung in der Arktis soll künftig stark steigen

Nach Angaben des World Petroleum Council (WPC) werden bis 2030 etwa 55 Prozent der Fördermengen in der Arktis auf Russland entfallen, berichtet die Zeitung „Iswestija“ *.
Laut WPC-Prognose wird die Ölförderung im russischen Arktisschelf zum Jahr 2030 um das 3,6-fache auf 2,2 Millionen Barrel pro Tag steigen. Die Förderung aller anderen im Arktisschelf tätigen Länder wird insgesamt um das 4,4-fache steigen. Bei Norwegen von 100.000 auf 700.000 Barrel, bei Kanada von 200.000 auf 900.000 Barrel, bei den USA von 100.000 auf 150.000 Barrel pro Tag.
„Russland wird angesichts der hohen Fördermenge im Vergleich zu anderen Arktis-Anrainern die Führungsrolle im Arktisschelf beibehalten und täglich rund 55 Prozent des arktischen Öls gewinnen“, so Jon Marsh Duesund von Rystad Energy zugleich Verfasser des WPC-Berichtes.
In 15 Jahren wird Russland vor allem Vorkommen um Sachalin, in der Barentssee, der Petschorasee, der Ob-Bucht und in der Karasee ausbeuten.

Laut WPC und Rystad Energy werden die russischen Fördermengen dank neuer und bereits existierender Vorkommen im Zeitraum von 2020 bis 2030 wachsen. Wenn die Ölpreise auf das Niveau von 100 US-Dollar steigen, wird die Förderung wieder gewinnbringender. Die Förderprojekte von Gazprom und seiner Öltochter GazpromNeft (68 Lizenzen im Arktisschelf) spielen dabei eine wesentliche Rolle, schreibt die Zeitung.13.11.14 Rosneft

Nach oben treiben
Das Vorkommen Priras- lomnoje (seit Dezember 2013 wurden hier 300.00 Tonnen Öl gefördert), das Sachalin-3-Projekt (die kommerzielle Förderung hat noch nicht begonnen, es gibt Vorräte von 162,5 Milliarden Kubikmeter Gas und 19,1 Millionen Tonnen Gaskondensat) sowie das Stockman- Vorkommen (die Erschließung beginnt nicht vor 2025, es gibt 3,8 Billionen Kubikmeter Gas und 53,4 Millionen Tonnen Gaskondensat) werden die Fördermengen nach oben treiben, sind sich die Verfasser des Berichts sicher.
GazpromNeft besitzt die Lizenz auf die Erschließung von fünf Abschnitten im russischen Arktis-Schelf. Auf dem Vorkommen Priraslomnoje wird bereits gefördert.

Fünf Mio Tonnen pro Jahr

Bis 2020 sollen hier fünf Millionen Tonnen Öl pro Jahr gewonnen werden. In anderen Abschnitten laufen derzeit die geologischen Erkundungsarbeiten.
Die Lizenzen teilen sich bislang die Staatskonzerne Rosneft (insgesamt 51 Lizenzen, darunter 26 im Arktis-Schelf) und Gazprom (insgesamt 68 Schelf-Lizenzen). Bei der Hälfte der Lizenzen werden bereits die Vorkommen erkundet, so Energiemarktexperte Alexej Griwatsch.
Nach Rosneft-Angaben ist der Arktis-Schelf ein strategisch wichtiges Projekt des Unternehmens. Mit dem Beginn der kommerziellen Förderung im Schelf werde der Konzern bis 2033 schneller wachsen. Experten zufolge werden auf den Arktis-Schelf bis 2050 etwa 20 bis 30 Prozent der gesamten russischen Ölförderung entfallen.

Alexander Walentinowitsch  Nowak: Rosneft  wird 500 Mrd Dollar in die  Arktis investieren
Alexander Walentinowitsch Nowak: Rosneft wird 500 Mrd Dollar in die Arktis investieren

Wie Energieminister Alexander Nowak im Februar sagte, wird Rosneft in den kommenden 20 bis 25 Jahren rund 500 Milliarden US-Dollar in die Arktis investieren. Wegen der Sanktionen und niedrigen Rohstoffpreise wurden sieben Lizenzprojekte jedoch verschoben. Wegen des Sanktionsdrucks seien auch einige Gazprom-Projekte ins Stocken geraten, so Experte Griwatsch. Total, Gazproms französischer Partner beim Stockman-Projekt, will 25 Prozent der Anteile an der Shtokman Development AG verkaufen.

Zeitung Iswestija
* Wikipedia  berichtet über die Zeitung: Bis zum Frühjahr 2008 gehörte die Zeitung zu 50,2 % dem regierungsnahen Medienkonzern Gazprom-Media, der die Aktienmehrheit im Sommer 2005 von Prof-Media übernommen hatte.

Im Mai 2008 wurde bekannt, dass Gazprom-Media seinen Anteil an der Zeitung dem Versicherungsunternehmen SOGAS übereignet.[2][3] SOGAS wiederum gehört mehrheitlich der Bank Rossija, deren Teilhaber und Vorstandsvorsitzender der Milliardär Juri Kowaltschuk ist.[4] Gleichzeitig wurde die Zeitung Teil der von J. Kowaltschuk gegründeten Holding Nationale Mediengruppe. Diese ist bereits mehrheitlicher Anteilseigner der Fernsehsender Ren-TV und Fünfter Kanal.[5]
Der neue Verleger Aram Gabreljanow setzt vorrangig auf die Online-Ausgabe, statt politischer und ökonomischer Analysen sollen schnell verfasste Glamourtexte und Berichte zu Gewaltverbrechen das Primat haben. Die Druckausgabe am kommenden Tag gilt nur noch als „Ergänzung“.[6]