Männergespräche zur Sache: Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler, Sigmar Gabriel mit Präsident Putin. Knapp vierzig Prozent des deutschen Gasverbrauchs kommen aus Russland
Männergespräche zur Sache: Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler, Sigmar Gabriel mit Präsident Putin. Knapp vierzig Prozent des deutschen Gasverbrauchs kommen aus Russland

Zur Steigerung der Erdgasversorgungssicherheit hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gestern Eckpunkte für weitere Maßnahmen veröffentlicht.
„ Wir gehen den Weg, die Gasversorgung marktbasiert zu stärken, konsequent weiter“, erklärte dazu Bundesminister Gabriel. Das BMWI hat in der Vergangenheit nach eigenen Angaben die Versorgungssicherheitslage in Deutschland im Rahmen einer unabhängigen Studie und in einem umfassenden Prüf- und Diskussionsprozess mit der Bundesnetzagentur, den Bundesländern und allen betroffenen Marktteilnehmern untersucht. Ergebnis der Prüfung ist, dass der deutsche Gasmarkt sehr gut aufgestellt ist.

Für die Aufrechterhaltung des hohen Versorgungsniveaus ist, so das BMWI in einem Papier dazu, ein funktionierender Regelenergiemarkt, der Ungleichgewichte im Gasnetz ausgleicht, maßgeblich. Zur weiteren Verbesserung der Versorgungssicherheit soll dieser durch zwei konkrete Maßnahmen gestärkt werden:

Erstens soll den Marktgebietsverantwortlichen (MGV) … … ermöglicht werden, für den Fall von außergewöhnlichen regionalen Engpass- Situationen zukünftig ein höheres Volumen an bereits bestehenden Vorsorgeprodukten abzuschließen. Vorsorgeprodukte stellen eine Reserve dar, die dann zum Zuge kommt, wenn der Regelenergiebedarf der MGV nicht mehr über den regulären kurzfristigen Regelenergiemarkt gedeckt werden kann.02.11.15 Erdgas
Zweitens soll ein neues Regelenergieprodukt

… geschaffen werden, das auch einem größeren Kreis von Industriekunden ermöglicht, durch eine freiwillige Gasnachfragereduktion (Demand- Side Management) einen Beitrag zur Versorgungssicherheit zu leisten.
Die beiden Maßnahmen werden, so das BMWI, ab sofort in Zusammenarbeit mit der Bundesnetzagentur, den MGV und den relevanten Marktakteuren im Detail ausgearbeitet und umgesetzt. Einer gesetzlichen Anpassung bedürfe es dazu nicht.