Hildegard Müller  noch Hauptgeschäftsführerin (BDEW) :  Soll sie künftig beim RWE für ein besseres Verhältnis des Konzerns zum Kanzleramt sorgen?
Hildegard Müller noch Hauptgeschäftsführerin (BDEW) : Soll sie künftig beim RWE für ein besseres Verhältnis des Konzerns zum Kanzleramt sorgen?

(aktualisiert 11.12.15; 17.00 Uhr) Die frühere Staatsministerin im Bundeskanzleramt und heutige BDEW- Hauptgeschäfts-führerin Hildegard Müller (CDU) soll das kaputte Verhältnis zwischen dem RWE-Energie-Konzern und der bundespolitischen Spitze wie Kanzlerin und zum Beispiel Bundeswirtschaftsminister heilen. Entsprechende Siganale gab es aus Essen, dem Sitz des RWE-Konzerns. Aus dem BDEW gab es auf Anfrage keine Stellungnahme dazu.

Zumindest muss man davon ausgehen, dass die Unternehmensspitze um RWE-Vorstandschef Peter Terium an einem Engagement Müllers in führender Position interessiert ist.   Entsprechendes ist aus Essen jetzt durchgesickert. Welche Position Müller dort angeboten worden  ist, sickerte noch nicht durch. Doch, bereits im Sommer, als noch die

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Spekulationen um den ehemaligen Bundes-wirtschaftsminister Werner Müller als neuen Aufsichtsratschef des Konzerns ins Kraut schossen, fiel immer mal wieder der Name Hildegard Müller. Aber schon damals als mögliche Frau im umgebauten Vorstand.
Hildegard Müller, 46, gehörte, bevor sie den Job beim BDEW übernahm, zu Angela Merkels engsten Vertrauten. Sie war an Merkels Seite, seitdem die heutige Kanzlerin vor bald fünfzehn Jahren Generalsekretärin der CDU wurde. Als Merkel zur CDU-Parteichefin avancierte, wechselte Müller mit ins CDU-Präsidium.

Müller: Den Atomausstieg trug sie mit

Erst mit der Annahme des Lobby-Position beim BDEW ging sie einen eigenen Weg. Der enge Kontakt zu Merkel aber blieb. Pikant genug: Den Atomausstieg 2011 und den weiteren Weg danach besprachen und beschlossen die Kanzlerin und die damalige BDEW- Hauptgeschäftsführerin Müller gemeinsam.

Der BDEW wollte danach den Atomausstieg auch und unterstützte ihn und damit Merkels schwierigen Weg. Die Süddeutsche Zeitung kommentierte Müllers Einsatz für den Atomausstieg  seinerzeit so: „Das ist ungefähr so, als würde der ADAC für ein Verbot großer Limousinen eintreten.“
Sollte die Wahl Müllers für eine führende Position beim RWE perfekt sein, könnte sie auf Seiten des zweitgrößten deutschen Energie-Konzerns jetzt den Weg „danach“, nach  dem Atomausstieg prägen der den Konzern in Existenznöte gebracht hat.