Wird die SOZ die neue Gas-OPEC?

Russlands Regierungschef Dmitri Medwedew beendet heute seinen China-Besuch. Ein zentraler Punkt der russisch-chinesischen Zusammenarbeit ist die Kooperation im Energiebereich. Medwedew nahm auch an einer Tagung des Rates der Regierungschefs der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) teil. Sie könnte sich zur neuen Gas-OPEC entwickeln.

Darüber hinaus führte Medwedew auch eine Reihe von bilateralen Gesprächen, darunter mit dem afghanischen Premier Abdullah Abdullah und dem Vorsitzenden der VR China, Xi Jinping wie aus Moskau verlautete.
Medwedew betonte im Vorfeld seines China-Besuchs, laut der Agentur Sputnik-news , es handele sich bei der engen russisch-chinesischen Zusammenarbeit um russische Öl- und Gaslieferungen an die VR China im Wert von dutzenden Milliarden Dollar.

Dutzende Milliarden Dollar
Auf dem Programm des SOZ-Treffens standen,dem Bericht der Agentur zur Folge, Fragen der Entwicklung der Handels- und Wirtschaftskooperation im Rahmen der Organisation im Kontext der gegenwärtigen Lage in der Weltpolitik und –wirtschaft.
Es wird erwartet, berichtet die Agentur, dass die Regierungschefs Russlands, Chinas, Kasachstans, Kirgisiens, Tadschikistans und Usbekistans in engem Kreis die Umsetzung der Beschlüsse des SOZ-Gipfels erörtern werden, der im Juli in Ufa stattgefunden hat. Dabei geht es in erster Linie um die Konzipierung einer Road Map für die Realisierung der Entwicklungsstrategie der Organisation bis 2025. Besondere Schwerpunkte gelten dabei dem Verkehrswesen, der Energie und der Lebensmittelproduktion sowie einer Steigerung der Qualität des praktischen Zusammenwirkens.

Bei der Diskussion in der Plenarsitzung, an der Vertreter der Beobachterländer – Afghanistan, Weißrussland, Indien, Iran, Mongolei und Pakistan sowie einer Reihe von internationalen Organisationen – teilnahmen stand die aktivere Einbeziehung der Beobachter und Partner in die wirtschaftliche Kooperation im Rahmen der SOZ .
Was sich in Eurasien zusammenbraut…

…. kann die die Erdgasversorgungssicherheit Europas gefährden, schreibt Alexander Rahr, Mitglied im Lenkungsausschuss des Petersburger Dialogs, in seinem Buch Russland gibt Gas. Die SOZ könne zum wichtigsten regionalen Staatenbund der Welt aufsteigen, “kann zu einem Vehicle für die neue Gas-OPEC werden.

Was alle diese Mitgliedsländer vereine sei der Faktor Energie. Russland und Kasachstan böten China, Indien, Pakistan und den anderen potenziellen Beitrittsländern wie der Türkei eine sichere Versorgung mit Energie an. Der Energieclub der SOZ plane auch gemeinsame Projekte im Atombereich. Die Staaten wollten auch ein internationales Zentrum für Kernbrennstoffzyklen errichten, gemeinsam Atomkraftwerke bauen und eine einheitliche Stromversorgung garantieren.
Hier ist daran zu erinnern, dass die Internationale Atom-Energie-Organisation (IEAO) in Wien kürzlich erst die Einrichtung einer Uran-Bank in Kasachstan gestartet hat. Auf die Bank sollen Länder mit Atomkraftwerken zugreifen können, deren eigene Reserven zur Neige gehen. Das bedeutet, dass das Mitglied der SOZ- Organisation Kasachstan den Uran-Schatz der IEAO hortet. Wir bereiteten mehrfach darüber (s. unten)
Die „Bank“ entsteht in der Nähe des ehemaligen Atomtestzentrums der Sowjetunion Semipalatinsk. In rund zwei Jahren solle das Projekt fertiggestellt sein, erklärte IAEA-Chef Yukiya Amano.

Ein Sprecher der Organisation hatt seinerzeit gegenüber Umwelt-Energie-Report bestätigt, dass IEAO-General-Director Yukiya Amano am Donnerstag, 27.August, in der Hauptstadt Kasachstans, Astana, den Vertrag unterzeichnen werde.
Bisher ist die SOZ kein Militärbündnis schreibt Rahr in seinem Buch. Putin habe aber erklärt, dass sie sich im Fall, dass die Mitglieder dies wollten, jederzeit in ein solches umwandeln könnte.
Lesen Sie zur IEAO-Uran-Bank auch unsere Berichte: Atom-Bank der IEAO wird in Kasachstan angesiedelt und IEAO schließt Atom-Vertrag mit Kasdachstan