30.10.15 Stromtrassen, Bild bund

Deutschland exportiert immer mehr Strom in seine Nachbarländer, berichtete gestern Bundeswirtschafts-minister Sigmar Gabriel. Der länderübergreifende Stromhandel trage zur gemeinsamen Versorgungssi-cherheit bei und führt zu geringeren Kosten, berichtete der Minister in seinem neuesten BMWI-Energiewende-Newsletter.

Die vorläufigen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen für 2015 zeigen demnach: Die Strommenge, die Deutschland in andere Länder geliefert hat, lag bei 83,1 Milliarden Kilowattstunden (KWh). Das ist mehr als in den beiden Jahren zuvor: 2014 waren es 74,5 Milliarden und 2013 72,2 Milliarden KWh.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel : Deutschland exportiert immer mehr Strom...
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel : Deutschland exportiert immer mehr Strom…

Niedrigster Stand
Im selben Zeitraum sind nach Angaben des BMWI die Stromeinfuhren mit 33 Milliarden KWh importiertem Strom auf den niedrigsten Stand seit mehr als 20 Jahren gefallen.

2014 waren es noch 38,9 Milliarden und 2013 38,4 Milliarden KWh.
Mehr Versorgungssicherheit, geringere Kosten
Verrechne man die Exporte mit den Importen, gelangte man für 2015 zu einem Plus von zirka 50 Milliarden KWh. Dieser Exportüberschuss zeigt laut BMWI: Deutschland exportiert mehr Strom in seine Nachbarländer, als es importiert.
19.09.15  EU-LogoVom länderübergreifenden Stromhandel profitieren demnach letztlich alle Menschen in der Europäischen Union

denn ein größerer und besser funktionierender Markt senke die Kosten. Mit dem europäischen Stromhandel könnten großräumige Ausgleichseffekte und Effizienzgewinne beim Stromverbrauch, bei erneuerbaren Energien und beim Einsatz von konventionellen Kraftwerken genutzt werden.

Das komme den Verbrauchern zum Beispiel über die Stromrechnung zugute.
Die Verknüpfung der Energiesysteme stärke zudem die Versorgungssicherheit. Komme es an einem Ort zu Engpässen, etwa in der Strom- oder Gasversorgung, erlaube eine gut ausgebaute, grenzüberschreitende Energieinfrastruktur, die Energie schnell dorthin zu transportieren, wo sie gebraucht werde.
Deutschland verbraucht weniger Energie

Die Erneuebaren machen's möglich ...
Die Erneuebaren machen’s möglich …

Die vorläufigen Berechnungen zeigten auch, so ist im Newsletter zu lesen, dass in Deutschland insgesamt weniger Energie benötigt wird:

Deutlich wird das vor allem beim Blick auf die vergangenen drei Jahre: 2013 wurden in Deutschland rund 13.900 Petajoule (PJ) verbraucht. 2014 lag der Verbrauch bei nur noch 13.200 PJ.

Im letzten Jahr ging es mit rund 13.300 PJ zwar wieder etwas aufwärts, Ursache dafür war aber vor allem die kühlere Witterung. Ein Petajoule entspricht übrigens ca. 277,8 Millionen KWh. Das ist in etwa die Energie, die nötig ist, um ein Jahr lang den Schienenverkehr im Saarland zu versorgen.“
Auch für die kommenden Jahre hat sich Deutschland -nach Angaben des BMWI – in Sachen Energieverbrauch klare Ziele gesetzt: Eines davon lautet, den Primärenergieverbrauch im ganzen Land bis 2050 gegenüber 2008 zu halbieren. 20 Prozent sollen schon bis 2020 geschafft sein.