Der russische Gasgigant Gazprom und der ukrainische Gaskonzern Naftogaz bekämpfen sich mit möglichen Folgen für Europa.

Gemeinsame Interessen zwischen Hier der Sitz des russischen Staatskonzerns Gazprom in Moskau
Gemeinsame Interessen zwischen Hier der Sitz des russischen Staatskonzerns Gazprom in Moskau

Die Ukraine hat gestern bekannt gegeben sie habe die Durchleitungsgebühr für Gas vom russischen Gasgiganten Gazprom, das per Pipeline in den Westen transportiert wird, um mehr als die Hälfte auf 4,5 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter und 100 Kilometer erhöht. Das teilte der ukrainische Energieminister Wladimir Demtschischin gestern mit. (Wir berichteten: Moskau: Neue Probleme mit Kiew wegen Gas, s. unten) Heute wurde bekannt, dass Russlands Gaslieferant Gazprom am selben Tag dem ukrainischen Staatskonzern Naftogas eine Strafrechnung in Höhe von rund 2,5 Milliarden US-Dollar wegen Verstoß gegen die vertraglich gebundene Verpflichtung „take or pay“ erstellt hat. Das berichtet jetzt die russische Nachrichten-Agentur Sputnik-news.

Ukrainischer Energieminister Wladimir Demtschischin: Durchleitungsgebühr verdoppelt
Ukrainischer Energieminister Wladimir Demtschischin: Durchleitungsgebühr verdoppelt

“Take or pay”
Naftogas sollte laut dem Vertrag im dritten Quartal 2015 rund zehn Milliarden Kubikmeter Erdgas kaufen, hat die vereinbarte Menge jedoch nicht abgenommen, heißt es in der Pressemitteilung von Gazprom.

Es habe auch keinerlei Vereinbarungen gegeben, dass das Prinzip „take or pay“ für diese Zeitperiode für ungültig erklärt wird, wie es im ersten, zweiten und viertem Vierteljahr praktiziert worden war.
Der russische Energieriese erwarte nun, dass Kiew die Rechnung innerhalb von zehn Tagen begleichen wird.

Beispiellose Präferenzen?
Nachdem beide Staaten im Januar 2009 einen neuen auf zehn Jahre angelegten Gasvertrag unterzeichnet hatten, gewährte Russland seinem Nachbarland beispiellose Präferenzen und Preisnachlässe.

Russland Kiew allein in der Periode von 2009 bis 2014 mit insgesamt 35,4 Milliarden US-Dollar subventioniert, berichtet die von Moskau gesteuerte Agentur.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Moskau: Neue große Probleme mit Kiew wegen Gas