G 7-Sitzung Schloss Elmau:  Hier war man sich in Sachen Dekarbonisierung noch einig; Bild Bundesregierung Kugler
G 7-Sitzung Schloss Elmau: Hier war man sich in Sachen Dekarbonisierung noch einig; Bild Bundesregierung Kugler

Russische Zeitungen weisen im Inland mit großer Besorgnis auf die weltweit sinkenden Ölpreise und ihre Folgen für das Leben im eigenen Land hin. Von Moskau gesteuerte Agenturen wie Sputnik news zeigen mit dem Finger mit Vorliebe auf die dadurch bei anderen – zum Beispiel bei den Amerikanern – entstehenden Probleme. Allen gemeinsam aber ist, dass sie sinkende Preise mit erhöhter Förderung und Verkauf wett zumachen versuchen. Wie passt das mit der geplanten Dekarbonisierung der Welt zusammen?

Das US-Energieministerium EIA in Washington hat die eigene Ölpreisprognose für das Jahr 2016 um mehr als 20 Prozent gesenkt, übertitelt Sputnik news heute einen umfangreichen Bericht.

Im vergangenen Jahr lagen danach die prognostizierten Preise für die Marke WTI im Bereich von 50,89 Dollar je Barrel und 40,15 für Brent, die jetzige Prognose lautet entsprechend 38,54 und 40,15 Dollar. Für das Jahr 2017 sind die Erwartungen der Experten jedoch optimistischer – WTI soll durchschnittlich 47 und Brent 50 Dollar je Barrel kosten.

Für 2017 gibt es bereits Prognosen mit steigendem Bedarf
Außerdem gibt EIA für dieses Jahr einen weltweiten Tagesverbrauch von 95,19 Millionen Barrel an, wobei im Dezember noch 95,22 erwartet wurden. Für das nächste Jahr wird ein Bedarf von 96,61 Millionen Barrel geschätzt, erwähnt die Agentur den Verbrauchsanstieg mit Blick aufs eigene Land wohl gerne.

I'm Donald Trump:I do not believe in climate  change; Zeichnung U&E pointer
I’m Donald Trump:I do not believe in climate change; Zeichnung U&E pointer

Gleichzeitig, so berichtet die Agentur weiter, erhöhte das Ministerium seine Prognosen zur weltweiten täglichen Erdölförderung von 95,79 auf 95,93 Millionen Barrel.
In den USA wird die Erdölförderung laut EIA ungefähr um 700.000 Barrel in 2016 und um 270.000 Barrel im nächsten Jahr schrumpfen. 2015 waren es insgesamt 9,43 Millionen Barrel, im laufenden Jahr werden somit 8,73 Millionen Barrel erwartet.
„Aufgrund der niedrigen Ölpreise wird die Ölproduktion in den USA in diesem Jahr voraussichtlich um fast 700.000 Barrel fallen. Seit 2008 ist das der erste Rückgang”, heißt es im Bericht.

Verluste bei Öl- und Gaskonzernen
Zuvor hatte The Wall Street Journal unter Berufung auf Analytiker berichtet, dass wegen der niedrigen Ölpreise die nordamerika-nischen Öl- und Gaskonzerne wöchentliche Verluste in Höhe von bis zu zwei Milliarden Dollar zu verzeichnen haben.

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